Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

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Dö droi waldmährl. 
Lofts! herts es denn not, 
10 Was enk 's Vögerl dort soat? 
Das is für uns Waldthier 
Dö gmoanschaftli Woad! 
Hübsch viel frißt da Hirsch 
Und not z' weng mag da Has; 
15 Aft da Nehbock und d' Goaß 
Wölln bol dös und bol das. 
Äs d' Nüssel Hand d' Hehern 
Und d' Gachkätzeln hoaß, 
Und dö Rerschel und Bö 
20 Vozöhrt's kleanere Gschmoaß. 
Awa dößwögn, mein Freund! 
Siagt dar ebba wos glei, 
Brock dars a und vokost's 
Ahne Scheuzen und Scheu. 
Ünsa Maul is nöt gifti, 
Wia s' dort und da moan'n 
Und voneidt wird dar ah nix, 
Wia's d' Leut so gern thoan. — 
Äso vozöhlt 's Vögerl — 
I glaub eahm sein Nöd! 
's gibt wohl Vögel, dö spotten, 
Awa lüagn thoan s' nöt. 
Lüagn thuat koan Vogl, 
Wann a wiadawöll schreit; 
's Lüagn muaß ma fa lerna, 
Drum kinnans nur d' Leut. 
III. D' Wald stimm. 
In Wold is's so ruali, 
In Wold is's so stad, 
Zwann dar adankt Soldat 
Just a Mahrl vozöhln dad. 
5 Dar adankt Soldat 
Vozöhlt schan sodl schen! 
Nur sein schwablade Sprach 
Rann dös Zöhnt nöt vostehn. 
Awa sein thuat's a so: 
io Spitz na d' Öhrl schen fein, 
Is um ötlige Wal, 
Aften findst di schan drein! 
Und iazt losts a weng af — 
Denn i wött, dass 's enk gföllt — 
Wos ma neulat da Wald 
Schan gögn Abnd had vozöhlt! 
Gel, had a gsoat, 
Und had grauscht wia da 
Wind 
In man schafwollän Gwachst 
Is dein Liegastad lind. 
Und du bildst da wos ein 
Und moanst nama, wost thuast, 
Wannst a Nöst äsn Tannabam 
Anehma muaßt. 
II. 18. ho aß haben, verlangen tragen.— 24. Scheuzen, Voreingenommenheit, 
Abscheu. 
III. 1. ruali, ruhig. — 7. schwablade, schwäbelnd, fremdartig. — 11. <Ls 
handelt sich nur um öfteres Zuhören. — 19. Gwachst, Gewächse. — 22. nama, ja doch. 
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