Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

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22. Dö droi Waldmahrl. 
I. D' Waldleut. 
Wn Wold is 's mä lusti, 
'n Wold Han i gern, 
weil i ollähand sehgn kann 
Und ollähand Hern. 
5 Da Wold is a ^aus 
Tntrisch graoß, damisch weit, 
Und dö Bäm sän 'n Wold 
Seine Inwohnäleut. 
Man händ dick, ui händ dünn, 
io Man händ graoß und ui kloan, 
Wia vornSögn in änUränzeltag 
Dasteht dö Gmoan. 
Awä den in dä Leithen 
Uöhrlt 's Uaoth ollweil a, 
Und so gern, wos si 's dädn, 
Sö mögn hald nöt nah. 
Sö schaun so vonichti, 
So schihäri aus, 
Äz wia d' Woaselkinder 
In arämä b^aus. 
Oft oanä, der macht sö 
So mächti und broat, 
Däss 's den anern dänöbn 
Uäm ä Luftlöchl troat. 
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Ui stehnt in där Mbn Awä mach di nä broat, 
Äf än saftingä Grund, Bäm! du kriagst glei dän' Lahn: 30 
15 Da is's freili koan Runst, Dorten kimmt schau dä Ferstner, 
Wann s'schenfrisch sän und gsund. Und bletzelt di an. 
Und der Bletzä bodeut't: 
Du bist zeiti zun Schlag — 
Z5 Därnach kimmt für dö anern 
Ä liachternä Tag. 
II. 's waldvögerl. 
Ständet 
Und Uräudel und Uraut 
^ad dä Herrgott in Wald 
revier angsät und baut. 
Und olläloa Nüssel 
Und Rerschel und Bö 
Läßt ä wachsen und zeitign, 
Ulein, fragts dert nöt, zwö? 
I. 6. Ln irisch, gewaltig. — 9. h a nd, sind. — 11. Kranz eltag, Lrohnleichnanis- 
tag.— 12. Gmoan, j?farrgemeinde. — 18. Röhrlt's, rieselt. — 22. schihäri, ungepflegt 
an den Haaren. — 24. Armenhaus. —32. anb letze ln, mit dem Beile als schlagreif kenn 
zeichnen, daher: 33. Bletzä, das dadurch entstandene Merkzeichen. 
II. 4. angsat, angesät. — 6. Bö, Beeren.
	        
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