Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

Da Spiellump. 
97 
'n Rini vopäß i, 
90 Mit'n Siebnä geh i drein; 
Rann denn Oach vo da Welt 
So a Biriochs sein! 
Awär iazt Manna spiel i, 
Z schau s' go not an, 
95 Z will sehä, wo i 's Glück 
Not bon Schopf nehmä kann! 
Und aft hau i äf d'Rart, 
Dass so d' Tischplattn boigt, 
Und däss 's Geldl umtanzt 
100 Und da Staub dävanfloigt. 
Und da Dirn schrei i: „hei!" 
Und sag: „bring mar an Most", 
Denn heunt gib i not nah, 
Bis's man Wochälahn kost't! 
105 Ho, äs kost't'n go schen 
Und äs kost't'n go gnaun, 
Zs nuh käm halber Abnd, 
Bin i schwarz schan und braun. 
Däss mä schilt duriaus, 
Und koan Acht had äs's -Ment, 
Arä Lump wird mä ghoaßen 115 
Und liadäli g'nennt! — 
„Nuh än' Most, Mirl, und geh, 
Näm mi du ä weng auf, 
Däss i denä män Zorn 
Wiedä schlünd und vosauf!" 120 
'n Zorn ha i mä g'käft 
Um män wochälang G'wing, 
Und muaß schuldi -bleibn iazt - 
Däss ig 'n wiedä anbring. 
Rann gen dö ganz wochä 125 
Schen sperr löbn und kluag, 
Ä schwarz's Baunbraod in Sack, 
Dös liacht Wasser in Rruag. 
Lj an das dunärisch G spiel 
Ahnedem schan vorödt, 130 
Za, leicht hunertmol klögt not, 
Und grad'n kann is not! 
Dä Teuxel soll'n holn, . Awä dösmol is's woh, 
110 Der dö Rarten had gfärbt, Und i halt, was i sag, 
Zs nöt gnua, däss's oam 's Geld Müat nä sein — däss i g'wingät 135 
Stiehlt, äh däss mä sö härbt; Heunt über acht Tag. 
91. Mach, Liner. — 92. Biriochs, Bergochse. — 107. halber Abnd, drei Uhr 
nachmittags. — 114. Ment, Sacrament. — 117. Mirl — Marie, gewöhnlich bei älteren 
Frauenzimmern in Anwendung, während jüngere mit Miatz oder Medi angerufen werden. — , 
120. schlünd, hinabschlucke. — 126. sperr, trocken, spärlich. -— 135. Müat, müsste. 
Stelzhamer. I. Bd. 7
	        
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