Volltext: Evangelischer Führer durch Österreich

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Literatur: „Die Gemeinde Attersee" im 
Evang. Volkskalender 1921, Seite 99 bis 
104, Gallneukirchen. 
Kirchengeschichtliche Notizen: Einst hatte 
in der Gegend reges evangelisches Leben 
geherrscht, welches dann durch die Gegen-- 
reformation zerstört wurde. Nach dem To- 
leranzedikt Kaiser Josefs II. fand sich ein 
kleines Häuflein von Evangelischen, die zum 
Pastorat Ruzenmoos gehörten. In Zell am 
Attersee wurde 1789 eine evangelische 
Schule gegründet. Als die Gegend im Wie--» 
ner Frieden von 1809 an Bayern gefallen 
war, ordnete die bayerische Regierung die 
Gründung einer eigenen protestantischen 
Pfarrei in Attersee an. Die kleine, uralte, 
seit langer Zeit unbenützte Martinskirche 
wurde der evangelischen Gemeinde ver¬ 
kauft und von dieser zu ihren Gottesdien-, 
sten eingerichtet. Im Jahre 1813 zog der 
erste protestantische Pfarrer Johann Adam 
Leydel ein. Doch schon 1816 nahm er Ab¬ 
schied, da Attersee wieder österreichisch ge¬ 
worden war. Nach längeren Verhandlungen 
wurde der weitere Bestand der Gemeinde 
gesichert. Dem alten Kirchlein hatte man 
seinerzeit das hölzerne Türmchen (Dach¬ 
reiter) genommen, weil ja die Bethäuser 
der Evangelischen keine Türme haben 
durften. Als dies Verbot gefallen war, 
wurde die Erbauung eines Turmes unter¬ 
nommen und 1854 vollendet. 1855 lang¬ 
ten auch drei Gußstahlglocken aus Bochum 
ein. 
Geographisch bemerkenswerte Punkte: 
Der ganze Attersee ist von hervorragen¬ 
der landschaftlicher Schönheit; der nörd¬ 
liche Teil freundlich, weit, der südliche 
Teil mit großartiger Gebirgsumgebung
	        
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