Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

formationen aus die Feldkompagnien, welche Arbeiten für Nachforschungen auf 
Grund von Verlustlisten u. dgl. außerordentlich wichtig waren). 6. Die Verlust¬ 
listengruppe (es wurden gesondert geführt: Verwundete und Kranke; Rekon¬ 
valeszente; Kriegsgefangene; Vermißte; Tote). 
Im Laufe der Zeit wuchs der Arbeitsumfang noch um ein beträchtliches Maß. 
So wurde der Gruppe Standesführung noch zugewiesen: Instandnahme aller nicht¬ 
aktiven Enthobenen (im August 1916 waren es über 10.500 Mann) und deren fall¬ 
weise Einberufung; Evidenz aller aktiven Enthobenen (im August 1916 Uber 
10.000 Mann); Einrückungskontrolle der in Heilanstalten befindlichen Militär¬ 
personen; Kriegsgräberkataster. 
Drganisationsbild des Ersatzbataillons 
Die der Kriegsdauer entsprechende, dem großen Personen- und Sachaufwande 
angepaßte Organisation mußte erst geschaffen werden. In einem Zuge war dies 
nicht möglich. Sie mußte sich zwangsläufig nach den tatsächlichen Verhältnissen 
formen und mußte sich den immer höheren Anforderungen derart elastisch 
anschmiegen, daß ein steter weiterer Ausbau möglich blieb, sobald neue Anforde¬ 
rungen zu den alten dazukamen. 
Die im folgenden dargestellte Organisation entspricht jener vom Juni 1917. 
Hinter diesem Stichmonate lagen nahezu drei Kriegsjahre. Zu dieser Zeit war die 
Organisation des Ersatzbataillons abgeschlossen und fortan keinen wesentlichen 
Änderungen mehr unterworfen. Das Organisationsbild vom Juni 1917 kann dem¬ 
nach als „Die Organisation des Ersatzbataillons 27" angesprochen werden. 
Dieses Organisationsbild gibt aber auch einen sonst kaum zu findenden histo¬ 
rischen Beleg, wie denn überhaupt ein Ersatzbataillon, der Heimatkörper eines 
Frontregimentes, ausgesehen hat. Man vergesse nie, daß der Ersatzkörper das 
wertvolle Bindeglied zwischen Front und Heimat, die militärische Heimat für das 
in fernen Ländern ringende Steirerregiment war! 
Zum Ersatzbataillon des IR. 27 gehörten: 
I. Das Ersatzbataillonskommando: 
1. Der Ersatzbataillonskommandant. 2. Der 2. Stabsoffizier. 3. Der Stabsoffizier für 
Ausbildung. 4. Der Ersatzbataillonsadjutant, welchem unterstanden: 
5. Die Adjutantur. 6. Geschästsgruppe I (Mannfchaftskommandierungen, Aus¬ 
tauschaktion, Formierung der Ersatzkompagnien für Hilfsdienste und für Wach¬ 
dienste, Transporte, Evidenz der Schreiberreserve, Erlaubnisscheine zur Aus¬ 
übung der Zivilberufe und zum Schlafen außerhalb der Kaserne, Drucksortenver¬ 
schleiß) mit den Untergruppen a) Mannschaftssuperarbitrierung, b) Frührapporte 
und Offene Befehle, c) Marschrouten, Dienstbücherberichtigung, d) Lithographie. 
7. Geschäftsgruppe II (Einjährig-Freiwilligen-Evidenz, Offizierssuperarbitrierung, 
Offiziersstandesbefehl). 8. Geschästsgruppe III (Offiziersevidenz). 9. Geschäfts¬ 
gruppe IV a (Enthebungen, Land- und Forstwirtschaftliche Urlaube, Evidenz über 
Professionisten, Todesfallanzeigen, Nachlaß, Erhebungen über Geisteskranke und 
Fallsüchtige). 9a. Geschäftsgruppe IVb (Beförderungen, Auszeichnungen, Straf¬ 
sachen der Mannschaft). 10. Geschäftsgruppe V (Legitimationen, Marschrouten¬ 
evidenz, Rayonseinteilung der Exerzier- und Übungsplätze). 11. Manipulations¬ 
dienst, und zwar a) das Exhibit (I für Dienststücke der Geschästsgruppen I. 
II, IV b; II für Dienststücke der Geschäftsgruppe IV a, der Verwaltungskom¬ 
mission: III für Dienststücke der Standesführung); b) das Expedit (täglich etwa 
1000 Dienststücke); Ordonnanzdienst. 12. Standesführung (im früheren Abschnitte 
behandelt). 13. Postkanzlei. 
406
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.