Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

unterworfen. Gleich wie im ersten Großkampse am 26. August 1914, dem Tage der 
Feuertaufe' am Schienenstrang bei Skwarzawa, mußte das pflichttreue, erbländische 
Regiment am 16. Juni 1918 am Schienenstrang bei Cüsuna die ganze Schwere eines 
gnadenlosen Schicksals erleben. In seinem letzten Großkampfe brachte das alte 
Regiment das letzte große Opfer auf dem erkaltenden Altar des Vaterlandes. 
Sollte es das „letzte" Opfer sein? Noch war der Kampf nicht ausgekämpft. Hielt 
das Schicksal dem treuen Regimente etwa ein noch schwereres Los bereit...? 
Noch sind jene Auszeichnungen anzuschließen, die nicht im Rahmen der Kampf- 
schilderung Aufnahme fanden. 
Die Verleihung des Ordens der Eisernen Krone II. Kl. an den gleich am Kampf¬ 
beginne verwundeten Regimentskommandanten, Obst. Meinrad Siegl Edl. v. Gre- 
gerfels, bekundete nicht allein verdiente Ehrung des Regimentsführers, sondern 
auch die Anerkennung für den Opfermut und die Standhaftigkeit des Regimentes, 
dessen Divisionär, GM. v. Schilhawsky, in seinem Kriegstagebuche1 ein ehrenvolles 
Zeugnis niederschrieb: „Die links von IR. 27 entstandene Lücke hat das brave 
Regiment nicht gehindert, im Walde weiter nach Süden und Südwesten vorzu¬ 
dringen. Es hatte mit ganz entblößtem Ostflügel zwei starke feindliche Gegen¬ 
angriffe abzuweisen. Dieses Regiment hat Hervorragendes geleistet." 
Ausgezeichnet wurden mit dem Ritterkreuz des Leopoldordens die Mjr. Leopold 
Steinmetz und Albert Gallent, deren Verdienst es war, nach allgemeinem Fest- 
laufen des Angriffes das Erkämpfte bis zum Einlangen des Rückzugbefehles wider 
alle englischen Gegenangriffe zu behaupten; mit dem Orden der Eisernen Krone 
3. Kl. Hptm. Adolf Wittwer, Kommandant der 4. Komp., der mit ganzer Energie 
sich für den Flügelschutz des Regimentes einsetzte; Hptm. Franz Edtmayer, er 
setzte die MGZüge der MGK. I in der Waldzone wiederholt an bedrohten Stellen 
ein und nahm, wie bereits geschildert, entscheidenden Anteil an der Abwehr aller 
Engländerangrisfe und an der glücklichen Durchführung des Rückzuges; Oblt. i. d. R. 
Josef Lettner, Kommandant der 3. Komp., beispielgebend tapfer» immer an den 
kritischen Stellen beim Angriff und bei der Abwehr der englischen Gegenstöße: 
mit dem MBK. 3. KI. zum zweitenmal Oblt. i. d. R. Albert Reicher für die schneidige 
Führung der MGK. Hl, die gleich der MGK. l in den Kämpfen Hervorragendes 
leistete; mit dem MVK. 3. Kl. Oblt. i. d. R. Otmar Viditz, er wehrte in der Nacht 
auf den 16. Juni mit seinem am linken Flügel placierten Zuge der MGK. l zwei 
feindliche Gegenangriffe erfolgreich ab, schützte, von feindlichen Patrouillen nahezu 
umzingelt, den Rückzug des I. Baons., schlug sich, die letzten Handgranaten werfend, 
durch, sammelte dreißig Nachzügler und brachte das gesamte Material zurück; Oblt. 
i. d. R. Alexander Duller, der tapfere, verwundete Führer des HMGZ. der 
12. Komp.; Lt. i. Ä. R. Karl Blöfchl der 8. Komp., der beim Angriffe drei Ver¬ 
letzungen, hierunter eine schwere, davontrug; LstLt. Johann Haas der 6. Komp., 
der nach Durchkletterung der Ghelpachfchlucht sofort den Sturmpatrouillen folgte 
und dadurch dem nachfolgenden Bataillon die Bezwingung der Schlucht erleichterte, 
er erhielt später einen Armschuß: mit der silb. MVM. Oblt. Egon Slubczakowski, 
der tätige Adjutant des I. Baons.; Oblt. i. d. R. Adolf Höfler, der schneidige Führer 
der 2. Komp., von der er trotz Verwundung erst nach vollzogenem Rückzüge schied; 
1 FML. d. R. Joses Ritt. v. Schilhawsky, Tagebuchaufzeichnungen des Kommandanten der 
Grazer 6. ID. (Herbst 1917 bis zum Zusammenbruche), erliegen im Kriegsarchiv in Wien. 
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