Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

Brigadereserve. Platzmangels wegen kehrte am 17. früh die 3. Komp, nach Medeazza 17.5. 
zurück. Die drei verbliebenen Kompagnien und die MGA. I hatten sich in den 
tadellosen Dolinenquartieren eingerichtet. Doch das Verbleiben an der Karstsront 
zählte nur mehr nach Stunden. Kurz vor Mitternacht ging es endgültig zurück 
nach Cerovlje und am Nachmittage des 18. zur Einwaggonierung nach Nabresina. 18.5. 
Um 9.20 Uhr abends rollte das Bataillon ab und nahm den Weg zurück zum 
Regiments. 
Zur Mittagsstunde des 20. Mai entstieg es in Matarello (südlich von Trient) 20.5. 
den Wagen. Um 5 Uhr nachmittags vereinigte es sich in Bigolo Battaro mit dem 
Regiments. 
Die Schlacht bei Folgaria und Lavarone 
(15. bis 26. Mai 1916) 
Skizzen 3, 4 
Seit mehr als Monatsfrist lag die zusammengeballte Stoßkraft des Donau- 
reiches in der Südtiroler Bastion bereit und harrte mit gespannter Erwartung der 
entscheidenden Stunde, in der die ungeheure Mine zur Explosion gelangen sollte. 
Zur Zeit, als des deutschen Heeres kampferprobteste Divisionen vor Verdun an 
des Feindes Übermacht zerschellten, hatte das Naturereignis eines unverhofften, 
alle Pläne schwer bedrückenden Nachwinters die Hoffnungen auf Überraschung des 
Feindes begraben. 
Noch bestand die Gelegenheit, den Plan fallen zu lassen und die bereitgehaltenen 
Kräfte für andere Aufgaben bedeutsamer Wichtigkeit einzusetzen. Im Aufträge des 
G. d. I. v. Falkenhayn kam anfangs Mai seitens des deutschen Militärbevoll¬ 
mächtigten, GM. v. Cramon, die Anregung, auf die mangels Überraschung wenig 
aussichtsreiche Offensive ganz zu verzichten und einen Teil der in Südtirol ver¬ 
sammelten Heereskörper an die deutsche Westfront abzugeben. Conrad lehnte ab: 
die bis ins einzelne vorbereitete Offensive könne nicht mehr aufgegeben, besonders 
die eingebaute Angriffsartillerie nicht wieder herausgezogen werdend 
Der 15. Mai war nunmehr als endgültiger Angriffsbeginn von GO. Dankl, 
dem Kommandanten der 11. Armee, festgesetzt worden. In völliger Übereinstimmung 
mit dem HGK. in Bozen, GO. Erzherzog Eugen, hielt er an seinem Entschlüsse 
fest, den Angriff in Staffeln durchzuführen, wozu GO. Conrad widerstrebend 
schließlich seine Zustimmung gab. Der letzte Durchführungsbefehl des 11. AK. rief 
zunächst nur das XX. Korps des Erzherzog-Thronfolgers und das um ein bedeutendes 
Stück rechts hinter ihm bereitstehende VIII. Korps, FZM. v. Scheuchenftuel, zum 
Angriffe auf. Das III. Korps, FML. v. Krautwald, hingegen hatte vorerst mit seiner 
starken Artillerie das XX. Korps durch Flankenfeuer zu unterstützen. Im Sugana- 
tale fiel dem XVII. Korps, G. d. I. Kritek, die Ausgabe zu, feindliche Kräfte 
zu binden. 
Dem kurz vor Schlachtbeginn durch die 48. ID. aus dem Fleimstale (Gegend 
von Cavalefe) verstärkten VIII. Korps war Schio als Opevationsziel vorgezeichnet. 
Es hatte zwischen dem Etsch- und dem Terragnolotale Richtung Piano della 
Fugazza, beiderseits der Ballarsa aus dem Zugnarücken und dem Pasubio anzu- 
* Cramon, Unser öst.-ung. Bundesgenosse im Weltkrieg. 
2* 
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