Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

mit Bomben an und erzielten nach mehrfachen Luftkämpsen an vielen Stellen 
große Wirkungen». 
Am 17. Mai flaute an der Karstfront das Feuer ab. Die zur Ablenkung und 
Bindung des Feindes vom 5. AK. angeordneten Unternehmungen am Jfonzo 
hatten ihr Ende gefunden. Die Lawine von Lavarone—Folgaria war schon im 
Rollen. Das Gebiet am Jfonzo wird für die Dauer von zehn Wochen zum Neben¬ 
kriegsschauplatze. Erwartungsvoll, gespannt verfolgen die Männer am Jfonzo den 
Werdegang der Südtiroler Kämpfe. Wird von dort für sie die Befreiung winken? 
Oder soll es für den Ifonzokämpfer kein anderes Schicksal geben als Ausharren, 
Kampf im fürchterlichen Stein, Tod — qualvolles Sterben in einer Reihe von 
Schlachten des Grauens? 
Trotzdem — wiewohl mit schwerem Blutzoll — nur Teilerfolge erstritten worden 
waren, sparte FML. Kletter, der Kommandant der 106. LstID., nicht mit Worten 
wärmster Anerkennung für den bezeugten Heldenmut. 
Auch an sichtbaren Auszeichnungen fehlte es nicht. Außer den schon genannten 
wurden noch verliehen: die silb. MBM. zum zweiten Male dem Assistenzärzte 
Dr. Karl Hollegha von Hellegau, dem Bataillonschefarzte, der auf dem stark 
gefährdeten Hilfsplatze bei Bagni abermals unerschrocken, bis zur Selbstaufopferung 
für die zahlreichen Verwundeten sorgte, hiebei unermüdlich unterstützt von 
Zgf. Michael Lesjak, SanUO. der 4. Komp., von Gft. Friedrich Bauer, Blessierten- 
träger der 3. Komp., und von Inf. tit. Gft. Wilhelm Panzy, Bandagenträger der 
1. Komp, (alle drei die silb. TM. 2. Kl.); die bronzene MBM. dem tapferen Führer 
der ersten Angriffsstafsel, Oblt. i. d. R. Wilhelm Glaas, und dem Kommandanten 
der 4. Komp., Lt. Alexander Winternitz. 
Mit der silb. TM. 2. Kl. wurden noch ausgezeichnet: Inf. Ferdinand Knoll der 
1. Komp, und Gft. Josef Weigl der MGA. I (Baonsordonnanz) — beide gefallen; 
Zgf. tit. Feldw. Franz Kink, ein vorbildlicher Zugskommandant, Korp. Johann 
Hörzer, als schneidiger Führer einer Patrouille schwer verwundet, beide der 1. Komp.; 
Inf. Franz Brousek der 2. Komp., der aus dem Patrouillengange in der Nacht auf 
den 15. Mai zur Erkundung der Stärke der Besatzung eines Gebäudes durch einen 
Lungenschuß schwer verwundet wurde; Gft. Franz Adler der 4. Komp., der die 
Verbindung des bereits abgetrennten Zuges mit der Kompagnie wiederherstellte 
und sich schneidig am Angriffe beteiligte; Feldw. Anton Oswald und Inf. Josef 
Gsöls der MGA. I, letzterer schwer verwundet, die sich ausgezeichnet bewährten; 
Gft. tit. Korp. Franz Schwaiger der 2. Komp., Gft. Otto Walcher und Inf. Viktor 
Veitfchegger der 4. Komp., die Inf. Anselm Maderthaner der 3. Komp, und Alois 
Frühwirt des Baonsstabes — fünf kaltblütige, unermüdliche Meldegänger unter 
besonders schwierigen Verhältnissen; schließlich Zgf. tit. Feldw. Johann Schachen¬ 
reiter, RUO. der 3. Komp.» und die beiden Trainführer Feldw. Alois Kormann 
und Zgf. Alois Kreuzer. 
Wie hoch das opfermutige Verhalten des Bataillons eingeschätzt wurde, fand 
sichtbaren Ausdruck in der Verleihung des Ordens der Eisernen Krone 3. Kl. an 
Hptm. Leopold Steinmetz, den vielbewährten Frontsoldaten und Bataillonsführer. 
Den 16. Mai verbrachte das Bataillon im Lager von Medeazza. Um 10 Uhr 
abends wurde es alarmiert. Es ging wieder vorwärts nach S. Giovanni als 
1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 303. 
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