Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

Chausseestrecke verschanzt. Ein besonders stark ausgebauter, verdrahteter Schutzwall 
war den Adriawerken auf 150 Schritte vorgelegt, deren zahlreiche Objekte als 
Reduit eingerichtet waren. Hier brach die Feindstellung rechtwinkelig gegen die 
Finanzkaserne zum Kanal ab. Östlich der Adriawerke, auf etwa 600 Schritte 
gegenüberliegend, zog sich quer über die Chaussee längs der Westlisiöre des Gehölzes 
von Bagni, beiderseits der Höhe 21, die eigene, von Teilen des Egerländer LstIR. 6 
besetzte Dauerstellung. Der stark versumpfte Küstenstrich war durch Patrouillen 
gesichert. 
Sohin stellte schon das schwer gangbare Küstengelände einem Angriffe ganz 
beträchtliche Hindernisse entgegen. 
Der „überfall" sollte in der Nacht zum 15. Mai durch 1/27 und durch das 
LstIBaon. 30 nach Zerstörung der feindlichen Verteidigungsanlagen die Adria¬ 
werke in unseren Besitz bringen. 
Die Leitung des Unternehmens lag in den Händen des GM. v. Lüftner, Kom¬ 
mandanten der 187. LstIBrig., die der 106. LstID. unterstand. Nach den am 14. Mai 
erlassenen Weisungen hatten am 14., 10 Uhr abends, unter dem unmittelbaren 
Kommando des Brigadiers angriffsbereit zu stehen: 1/27 mit 4 Sprengpatrouillen 
der PionKomp. 5/3 und 2 Flammenwerfern aus Bagni; LstBaon. 30 mit 2 Spreng¬ 
patrouillen zwischen Kalkofen nächst Kote 12 und Bagni. Vom LstIR. 11 unter 
Obst. Zuzzi waren bereit zu halten: III/11 in den innehabenden Stellungen, die 
unbedingt zu behaupten waren, mit einem MGZuge im Lisert nächst Kote 1; 
11/11 als Brigadereserve bei S. Giovanni. 
Dem Angriffe von 1/27 und LstBaon. 30 sollte das um 5 Uhr nachmittags ein¬ 
setzende Wirkungsfeuer der Artillerie vorangehen. Die PionKomp. 5/3 mit einer 
Landsturmarbeiterabteilung und einer Baukompagnie hatten sich bei Bagni mit 
Werkzeugen bereit zu halten, um an Herrichtung und Ausgestaltung der neuen 
Stellung mitwirken zu können. Jedes der beiden Angriffsbataillone hatte tausend 
Sandsäcke mitzunehmen. 
Das Bataillon Hptm. Leopold Steinmetz war am 14. um 7 Uhr nachmittags von 14.5. 
Cerovlje aufgebrochen. In Medeazza schloß das LstBaon. 30 \ Mjr. Schüßler, das 
bereits um 5 Uhr nachmittags von Mavhinje (1 km östlich von Cerovlje) sich in 
Marsch gesetzt hatte, an der Queue der 27er an. Einzeln abgefallen ging es bei 
einbrechender Dunkelheit über den Steilhang zur Eisenbahn bei S. Giovanni. Nach 
mühseligem Anmärsche wird Bagni erreicht. 
Die Bereitstellung zum Angriffe, die um 10 Uhr abends beendet fein sollte, 15.5. 
verschob sich bis 1 Uhr nachts. Die Ursache dieser dreistündigen Verzögerung lag 
vor allem in der betrüblichen Tatsache, daß die angeforderten technischen Hilfsmittel 
statt um 6 Uhr nachmittags erst um 7.45 Uhr nachmittags in Cerovlje eintrafen. 
Schon die Bereitstellung litt unter der herrschenden Dunkelheit. Der Himmel war 
stark bewölkt, Regenschauer fegten von der Seeseite. 
Das Baon. 1/27, dessen rechtem Flügel die Straße als Leitlinie vorgezeichnet 
war, hatte seine Kompagnien in vier Linien hintereinander gestaffelt, um dem 
Angriffe die nötige Stoßkraft zu verleihen. Es standen bereit: in der 1. Linie 
die 3. und die halbe 2. Komp, mit einem MGZuge unter Oblt. i. d. R. Glaas, 
1 Das LstBaon. 30 gehörte dem LstBezirke Pisino Nr. 5 an, wurde aber nach Ausscheidung 
italienischer Kontingente ausschließlich durch Steirer ergänzt (Das Schützenregiment Graz Nr. 3 
im Weltkriege. II., 247). 
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