Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

Stephan Ortner, Josef Stadlhofer und Friedrich Sieger, alle der MGK. III; an 
©ft. Johann Oswald, Gefchützvormeifter des IGefchZ., der am 10. Juni den schon bis 
zur Gefchützkafematte vorgedrungenen Feind tapfer abwehrte; an Inf. tit. Gft. 
Ernst Ott und Inf. Adolf Marek des Telephonzuges, die am 19. Juni während 
des schweren Feuers die unterbrochene Leitung vom RgtsKmdo. zum III. Baons- 
Kmdo. siebenmal wiederherstellen; an Inf. Kaspar Orthacker der TIK., Kmdt. 
der 25-cm-Scheinwerferpatrouille, schwer verwundet (Betlust des linken Auges); 
Inf. Franz Pölzl des SchR. 26, zugeteilt dem Regimente. 
Auch an der übrigen Front des III. Korps machte sich am 18. Juni feit 8 Uhr 
morgens anhaltende, mächtige Feuervorbereitung auf die voraussichtlichen Angriffs- 
stellen — Affafperre, Mt. Rasta, Katze, Zebio, Campigoletti und Lepozze — geltend. 
Das Korpskommando hatte am Abende des 18. den Eindruck, daß bisher nur 
ein Vorfühlen der feindlichen Infanterie stattgefunden habe, daß aber die feit früh 
andauernd machtvolle Feuervorbereitung unverkennbar einen vielleicht noch in der 
Nacht einsetzenden mächtigen Angriff aus die genannten Einbruchsstellen erwarten 
lasse. Überläufer des Alpinibataillons Val Tellina am Mt. Chiefa kündeten an, 
daß der Infanterieangriff erst nach mindestens 36stUndiger Artillerievorbereitung 
beginnen solle. 
Nach kurzer Atempause öffnete gegenüber der am schwersten geprüften Front 
der Grazer 6. ID. um 11 Uhr nachts die Feuerhölle der Schlacht ihre Tore. Uber die 
Hochfläche schwebte mit gewaltigem Rauschen dunkler Riefenflügel das Donnern 
und Dröhnen. Besonders gegen den Mt. Forno steigerte sich in den Morgenstunden 
das Kreuzfeuer der Feindgeschütze, wie bereits geschildert, zu größter Heftigkeit, 
bildete den Auftakt zu dem aus dunkler Nacht emportauchenden Schlachttage 
des 19. Juni. 
Wenn auch die Ereignisse bei der 6. ID. an diesem Tage das Hauptinteresse 
beanspruchten, so wurden doch an den anderen Fronten des III. Korps gleichfalls 
hohe Anforderungen an ihre Widerstandskraft gestellt. Die feindliche Feuervor¬ 
bereitung wurde durch eine sehr rege Fliegertätigkeit unterstützt. Italienische 
Bomber warfen zahlreiche Bomben auf das Galmarara-, ©rubach- und Affatal 
sowie aus die Kampfstellungen ab. Besonders gegen die Schützenregimenter 3 und 26 
rannten wiederholt die feindlichen Masten an. Teils schon im Sperrfeuer, teils im 
wirksamsten flankierenden Maschinengewehrfeuer und im Kamps mit der blanken 
Waffe und mit Handgranaten erlitt der anstürmende Feind nur Mißerfolge. Als 
die Sonne dieses heißen Schlachttages sich zum Untergänge neigte, als der Abend 
seinen Purpurmantel ausbreitete und feine Lichtorgel die kampfgequälte Landschaft 
überstrahlte, war auch hier des Feindes Kampfkraft nach schwerer blutiger Einbuße 
erschöpft. Nicht einen Graben ihrer so glänzend verteidigten Wehrfront hatten die 
heldenmütigen Schützen aus der grünen Steiermark und aus Mährens Gefilden 
dem Feinde überlasten. 
Nur an einer Stelle der Korpsfront, am heiß umkämpften Nordflügel der 6. ID., 
war dem Feindanfturme ein Erfolg nicht versagt geblieben. Seit dem ersten Tage 
der Abwehrschlacht, seit dem 10. Juni, war hier der Kräfteverbrauch ein ganz 
gewaltiger. Die aus dieser Hölle zurückgenommenen Bataillone waren zu Schlacken 
ausgebrannt. 
Seinen Erfolg vom 10. Juni hatte der Feind am 19. Juni erweitert. In den 
Morgenstunden war dem Feinde ein Einbruch am Südflügel des II./KIR. 4 Baons. 
219
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.