ebenso der Ausgang des Vedettestollens. Doch werden diese Schäden binnen kurzem wieder
ausgebessert sein. Durch die Artilleriebeschießung litt der Laufgraben zum alten Stollenein¬
gange. Während der Sprengung wurde im Stollen überall gearbeitet und durch die Sprengung
kein Mann verletzt. Alles arbeitete sofort an der Freilegung des Ausganges zur Feldwache 4
und eines Beobachtungspunktes. Gestützt auf die Abhorchresultate und den erzielten Trichter
muß die gegnerische Sprengung als gänzlich verfrüht angesehen werden. Ich habe bei meinen
ersten Abhorchungen am 28. und 29. Jänner als Resultat gemeldet: 1. einen mindestens
25 m tiefer liegenden Stollen, der die Richtung Siefspitze haben dürfte, 2. einen wahrscheinlich
von diesem aufsteigenden Stollenzweig gegen die Ortsbrust des eigenen Stollens, der entweder
Sicherung des italienischen Hauptstollens oder Anbruch für eine Quetschmine gegen den eigenen
Siefstollenort darstellt. Basierend auf weiteren Beobachtungen halte ich diese seinerzeit
gegebene Situation für richtig. Der Gegner hat diesen Stollen durch eine Kammer abgeschlossen,
geladen, verdämmt und blieb dann mit seiner Anlage in Lauerstellung. Auch meldete ich, daß
von seiten des Fuchsloches der italienischen Bedette dem Stollen keine unmittelbare Gefahr
drohen dürfte. Dieses Fuchsloch hat der Gegner durch seine Sprengung vernichtet, doch hat
er es benützt, um von hier aus mit einem Flottmannhammer zu arbeiten. Diese Arbeit muß
jetzt als Täuschungsarbeit angesehen werden, denn sie hat das Laden und Berdämmen derart
maskiert, daß eine Beobachtung aus dem eigenen System unmöglich war. Dazu kommt natür¬
lich noch die zu große Distanz, die Lagerung und Schichtung des Gesteins als für die Beob¬
achtung erschwerendes Moment. Die seinerzeit angegebenen Distanzen waren mit Rücksicht
auf die im Laufe der Zeit gemachten Erfahrungen und das jetzt vorliegende Resultat der
gegnerischen Sprengung zu niedrig gegriffen, was einerseits in der Lagerung, Schichtung und
den zahlreichen Lassen des Gesteins, andererseits in der kurzen Beobachtungsmöglichkeit sowie
geringen örtlichen Erfahrungen begründet ist. Auch der Gegner hat sich scheinbar in der
Distanz der beiden Arbeitsorte getäuscht, denn sonst hätte er nicht verfrüht abgesprengt. Als
verfrüht ist die Sprengung anzusehen, da der Gegner gegen die eigene Anlage kein Resultat
erzielt hat. Der eigene Stollenort lag nur an der Grenze der wirksamen Erschütterungszone.
Inwieweit der in der Tiefe vorgehende Stollen sich bemerkbar machen wird, hängt von der
weiteren Beobachtung ab."
Ausgezeichnet wurden mit der filb. MBM. Oblt. i. ü. R. Leopold Krampi, Kmdt.
der 12. a Komp. — schon im Travenanzes bewährt, leitete er am 6. März nach
erfolgter Sprengung beim Einsetzen des feindlichen Trommelfeuers mit aller
Energie alle nötigen Abwehrmaßnahmen ein, um gegen einen etwaigen feindlichen
Angriff gewappnet zu fein; mit der bronz. MVM. der schon genannte Lt. i. d. R.
Joses Eberhard, der auch als Jnfanteriebeobachter auf Mt. Sief Proben seiner
Tüchtigkeit abgelegt hatte; Lt. i. d. R. Ernst Fischer, Kmdt. der 9. Komp., ein
erprobter Zugskmdt. in der Fanesstellung, der am 6. März als Kommandant der
Mittelstellung mit Umsicht alle Vorbereitungen traf, um einem Feindangrisfe sofort
begegnen zu können; mit der silb. TM. 1. KI. Fch. i. d. R. Joses Steurer der
11. Komp., unerschrocken bei der Abwehr des feindlichen Angriffes gegen den
Krater, hiebei verwundet, und Inf. tit. Gft. Peter Krobath der MGK. III, am
6. März als Beobachter gefallen; von der 10. Komp. Inf. tit. Gft. Stephan Schnee¬
berger und Inf. Josef Wolf, bei der Aktion am 22. Februar ein schneidiger Helfer
Schneebergers; mit der filb. TM. 2. Kl. von der 11. Komp. Korp. Johann Schrank,
die Gft. tit. Korp. Engelbert Hillbrand und Franz Putz, die beiden verwundeten
Inf. Alois Petz und Johann Lackner; von der 9. Komp, die Inf. Rupert Eichtinger,
als Beobachtungsposten am 6. März verwundet, Joses Karner, der am 6. März zur
abgeschnittenen Feldwache Nr. 2 wichtige Befehle im schweren Feuer überbrachte,
und Lorenz Notsch; von der MGK. III Gft. Karl Magerl, der in der Nacht auf den
7. März im feindlichen Scheinwerferlichte sich an einem Seil in den Sprengtrichter
hinabläßt, um ihn zu durchforschen, und Gft. tit. Korp. Peter Hoch.
Nur dem Umstande, daß der Feind verfrüht abgesprengt hatte, war es zu
danken, daß kein eigener Schaden entstanden war. Die hauptsächlich durch den
Feuersturm der Batterien entstandenen Schäden waren in Bälde wiederhergestellt.
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