Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

war seit 7. Februar durch Einrücken zweier Geschütze der IGeschAbt. des IR. 21 in 
die Front gestärkt wovden. 
Gegen Mitte Februar wurde der bereits bis unter die feindliche Feldwache 
vorgetriebene Stollen mit einer Minenkammer versehen und vorläufig nicht weiter 
vorgetrieben. Zum Schutze gegen den vermutlich tiefer liegenden feindlichen Gegen¬ 
stollen wurde von Sappeuren mit der Anlage einer Abwehrgalerie unter der eigenen 
Gratwache begonnen. 
15.2. Der Abend des 15. stand im Zeichen einer Alarmierung des Kampfabschnittes 
wegen einer abgehorchten italienischen Depesche: „Zur Sprengung bereit!" 
17.2. Der 17. brachte die Urlaubssperre. 
Das leise Pochen und Hämmern, das Scharren und Wühlen im Gestein nimmt 
seinen Fortgang, nur in gesteigertem Maße. Immerhin ist es erlöstes Aufatmen, 
hüben wie drüben, wenn der Feind gehört wird. Denn solange Bohrer und Schlägel 
in Tätigkeit, droht kerne unmittelbare Gefahr. Tag und Nacht knirschen Stahl¬ 
hämmer in den splitternden Felsen, rauchen Zündschnüre, lassen dröhnende Spreng- 
schläge den Boden erzittern. Lange Schuttbahnen hängen gleich dunklen Fahnen 
über das Weiß des Schnees. 
Das Ringen im Dunkel, das Tasten und Suchen nach dem Feind — es geht weiter. 
Unternehmung gegen die feindliche Rotschanze-Feldwache 
(22. Februar 1917) 
Skizze 20 
Schon Mitte Jänner, um welche Zeit sichere Anzeichen umfangreicher Ablösungen 
vorlagen, war es der lebhafte Wunsch der höheren KommaNden, die Feindlage 
genau zu ermitteln. Sei es durch verläßliche Gefangenenaussagen, durch Einbringung 
von Toten, Soldatenkorrespondenzen nicht möglich, sich über den Feind Klarheit 
zu verschaffen, bleibe eben nur die Gewalt. Sobald als möglich wäre bei jeder 
Regimentsgruppe mindestens eine kleinere Unternehmung nach eingehender Erkun¬ 
dung und gründlichster Vorbereitung durchzuführen. 
Das Unterabschnittskommando Siefstellung, Hptm. Reperger, hatte schon vor 
diesem Appell zwei Aktionen ins Auge gefaßt: eine gegen den Knotzstützpunkt 
(Siefgrat), eine gegen die der feindlichen Rotschanzestellung vorgeschobene Feld¬ 
wache. Das erstere Unternehmen trat, wie bereits geschildert, in den Hintergrund, 
das zweite vermochte in den stürmischen Tagen des Hochwinters nicht durchgeführt 
zu werden. 
Es wurde schließlich für den 21. Februar angesetzt. Die Unternehmung, für die 
sich Fch. i. d. R. Dr. Odilo Eamuzzi als Führer freiwillig meldete, wurde zweifellos 
gründlich vorbereitet. 
Es fehlte sogar nicht an einem in der Nähe des Bataillonskommandos her- 
28.2. gerichteten „Modell", gegen das am 20. Februar die ausgewählte Mannschaft der 
10. Komp, und ein Sappeurschwarm der Sappeurkomp. 7/14 anstürmten. 
21.2. Die Italiener verstärkten noch am 21. mit großer Emsigkeit die Drahtverhaue 
vor der Rotschanze, besonders vor der Feldwache (Artillerieziel 1756). 
Um 7 Uhr abends sollte die Aktion in Schwung kommen. Da kam eine Stunde 
vorher die Absage. Oblt. Schwan, der während der Beurlaubung des Hptm. Reperger 
als dessen Vertreter mit seinen Organen das Unternehmen ausgearbeitet hatte, setzte 
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