Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

Der um 7 Uhr früh ergehende Befehl des GM. Fernengel wies die Gruppe 
Obst. Mayer — II. und IV. Baon. des FR. 47 und II/LIR. 26 — an, mit dem rechten 
Flügel längs der Eisenbahn anzugreifen, im unmittelbaren Anschlüsse an die 
55. IBrig. Obst. Weber, die entlang und südlich der Eisenbahn vorzudringen hatte. 
Obst. Staufer sollte sich mit allen vier Bataillonen des Regimentes, nach links 
rückwärts gestaffelt und mit dem rechten Regimentsflügel über Zuszyce vorgehend, 
erst nach Maßgabe der Entwicklung des Angriffes der 44. LID. anschließen und in 
weiterer Folge über Powitno—ZaluLe vordringen. Entbehrliche Kräfte waren hinter 
dem nördlichen Flügel bereitzuhalten. 
Obst. Mayer konnte vorerst dem Befehle nicht nachkommen, da die Höhen von 
Cuniöw von Truppen der 55. Brig. — zwei Bataillone des IR. 97 — besetzt waren. 
Da sich der Raum zwischen Eisenbahn und Wereszyca gegen Osten immer mehr 
verbreitert, wurde Obst. Mayer von GM. Fernengel angewiesen, nach Maßgabe der 
Gesechtsverhältnisse dem Aufträge nachzukommen. 
Die Brigadereserve — I und III/47 und das I. MaBaon. 27 — waren zum 
Standpunkte des GM. Fernengel, Kirche Podzamcze, beordert. 
Schon am Abende des 7. September herrschte in den Zeltlagern des Regimentes 
südlich von Weißenberg das Gefühl, daß es neuerlich entscheidungsvollen Ereignissen 
entgegengehe. Aber die Männer von Skwarzawa blieben ruhigen Blutes. Sie 
waren im ersten Schlachtensturm gestanden, sie hatten die Feuertaufe empfangen. 
Das Erregungsmoment des Neuen, noch nicht Erlebten galt diesen tapferen Älplern 
am Vorabende einer neuen Schlacht als überwunden. Der Gedanke allein, daß es 
wieder vorwärts ging, nahm sie gefangen, beherrschte diese treuen Kämpfer. 
Schlachtbeginn 
Der Alarmrus wirbelt das Lager aus kurzem Schlafe empor. Um 2.30 Uhr früh 
Aufbruch. Es dunkelt noch. Uber die Brücke an der Zatoka-Mühle vorbei geht es 
Ottenhausen zu. 
Das III. Baon. mit den Regimentspionieren unter Oblt. Perleß erreicht zirka 
4 Uhr morgens den Ortseingang von Ottenhausen und beginnt, in mehrere 
Kolonnen zerlegt, den Ort sowie den Raum beiderseits des Ortes zu durchsuchen. 
Im Orte wird eine zehn Mann starke Russenpatrouille ausgegrissen. Zirka 5 Uhr 
früh steigen im Morgennebel die Schwarmgruppen der bewährten 11. Komp., 
Hptm. Klupp, bis zum Höhenrande östlich von Ottenhausen an, den Feind mit 
Feuer überraschend. Die Lage war noch völlig ungeklärt. 
Das Kampfgelände beiderseits der Wereszyca weist stark versumpftes Anland 
auf. Der Fluß durchzieht das See- und Teichgelände beiderseits von Grödek. Östlich 
von Grödek steigt offenes, flachwelliges Hügelland sanft an und erhebt sich in der 
Grüdecka Gora und der Höhe bei Stawczany um nicht ganz fünfzig Meter über 
den Spiegel der Teichlinie. Waldflächen in großer Ausdehnung, teilweise versumpft, 
begleiten die von Grödek nach Lemberg führende Straße. Nördlich der Wereszyca 
und nördlich der Bahnlinie Kamienobrod—Lemberg steigt das Gelände östlich des 
Ortes Ottenhausen mählich an. Südöstlich dieses Ortes, durch mehrere, senkrecht zur 
Wereszyca streichende, zum Teil versumpfte Racheln getrennt, hebt sich der ausge¬ 
dehnte Großmeierhos von Zuszyce vom Horizonte ab. Der vorwärts des Meierhofes 
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