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und niedergeschossen hatte. Der schneidige Unteroffizier wurde zum zweiten Male
mit der silb. TM. 2. Kl. ausgezeichnet.
Da für den Fischbachabschnitt ein feindlicher Angriff vor allem aus der Richtung
der Bärenlahnscharte in Betracht kam, wurde der flankierenden Beherrschung
dieser Angriffslinie durch Maschinengewehre und Minenwerser besonderes Augen¬
merk geschenkt.
Der schwer zugängliche 27er-NordflUgel — dort stand die 11. Komp, unter dem
tüchtigen Oblt. i. d. R. Thaller auf etwa 1200 Schritte dem Italiener aus Cregnedul
gegenüber — mußte wegen des starkzerklüfteten Felsgebietes auf eine zusammen¬
hängende Schützenfront verzichten. Der zu sichernde Raum wurde sechs Feldwachen
anvertraut, von denen die Feldwache Nr. 1, in Zugstärke gehalten, Cregnedulhänge,
Bärenlahnscharte, Serpentinenweg wie auch das Vorgelände der südlich benach¬
barten 9. und 12. Komp, beherrschte. Oblt. Thaller wendete viel Mühe auf, um
diesen Vorposten durch Anlage von Flanken- und Etagenpositionen, von Schars¬
schützenständen, eines Handgranatenstandes auf einem beherrschenden Felskopfe,
schließlich durch Einstellung eines Minenwerfers besondere Abstoßkrast zu verleihen.
Die beiden Gewehre der hinter der Feldwache Nr. 6 lauernden MGA. VII wie auch
ein Flammenwerfer erhöhten die Abwehrkraft des nördlichen Unterabschnittes, an
den nordwärts das Wischbergdetachement anschloß.
Besondere Sorgfalt wurde der Verstärkung der Sperrstellungen beiderseits
des Seebachtales zugewendet. Außer den drei eigenen Maschinengewehren waren
hier noch zwei stabile, zwei Revolverkanonen, sechs Minenwerfer, außerdem vier
Scheinwerfer eingebaut. Ein Minenfeld vor dem Südflügel der Krummbachstellung,
Steinbatterien im Frontbereiche der durch drei Züge der Abschnittsreserve ver¬
stärkten 10. Komp, wurden als besondere Kampfmittel für den Empfang bereit
gehalten.
Die angestrengte Arbeitstätigkeit der ersten Tage, unterstützt durch die 160 Mann
starke Militärarbeiterabteilung 25/3, erfuhr vom 18. Oktober an durch einige Tage
eine Unterbrechung. Die Ursache lag in einer größeren Angriffsaktion der rechten
Nachbargruppe in der Seifiera, die erhöhte Gefechtsbereitschaft und Demonstrations¬
unternehmungen erforderlich machte.
Angriff auf Köpfach—Mittagskofel—Marcilla
(18. und 19. Oktober 1916)
Skizze 63
Der weit vorspringende Stellungsbogen an der Reichsgrenze vom Zweispitz
über den Mittagskofel bis einschließlich des Köpfach, seit Kriegsbeginn in Händen
der Italiener, sollte ihnen noch vor Wintereintritt entrissen werden. So wollte es
das 92. IDKmdo., das eine Verbesserung der Front durch Vorschieben bis in die
Linie Zweispitz—Köpfach mit Rücksicht auf die eigene Lage im Kanaltale als nötig
erachtete und mit vollem Rechte auf die Tatsache hinweisen konnte, daß „jeder
mit den Verhältnissen in diesem Abschnitte vertraute Kommandant von der Not¬
wendigkeit dieser Maßnahmen durchdrungen sein müsse und die Vorteile einzu¬
schätzen wissen werde, die seiner Truppe durch Verkürzung und Verbesserung der
eigenen Front damit gebracht werden".
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