Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

warten des Vorwärtsschreitens des linken Nachbars, der 5. Komp, unter Hptm. 
Eppich, zum unausweichlichen Gebot. Sumpfboden hemmt bald erheblich weiteres 
Vorgehen. 
Der 5. Komp, fiel die schwerwiegende Ausgabe zu — unter dem Schutze der 
linken Flügelkompagnie, der 7., die etwaiger russischer Vorstöße aus Brodok 
gewärtig fein mußte —, im Vortragen des Angriffes entlang der Kizaniederung 
einen Feuerkranz um die bastionartige Westflanke Mitkeus zu winden und den 
Versuch zu wagen, im Vereine mit der 8. Komp, in die westwärts gewendete Orts- 
sront einzubrechen. Auch sie mußte Erfolg verheißender artilleristischer Vor- und 
Mitwirkung gänzlich entbehren. So blieb ihr, gleich der 8. Komp., das gesteckte 
Ziel unerreichbar, trotz allen Opfermutes. Wohl gelingt es, auf Nahdistanz heran¬ 
zukommen, dem Zgf. Karl Schirmbacher sogar, mit seiner Patrouille als erster in 
den Ort einzudringen, eine Feindpatrouille in die Flucht zu schlagen und fünfzehn 
Gewehre zu erbeuten (silb. TM. 2. Kl.), aber den am Ortsrande fest verschanzten, 
verbarrikadierten Russen aufzulockern — dazu fehlt es an Kraft, vor allem an 
zermalmender, nervenzerreibender Mithilfe der Artillerie. 
Nach der Kunde vom nicht durchgedrungenen Angriffe im Chausseeabschnitte 
ruft auch Mjr. Fasching seine Kämpfer zurück. Zur Zeit der Nachtwende, im Schutze 
hoher Getreidesrucht, verlassen sie die opfervoll erstrittene Linie. 
Korp. tit. Zgf. Joses Fauk und Gft. tit. Korp. Alois Belina decken im Gefechts¬ 
raume der 5. Komp, mit ihren Schwärmen den Rückzug der Kampfzüge (ftlb. 
TM. 2. Kl.). 
An Tragik grenzendes Geschehen vor dem Ortsrande von Mitkeu: auf zwanzig 
Schritte an ihn herangekommen, erhält Kad. i. d. R. Thomas Müllner der 5. Komp. 
Kunde vom befohlenen Rückzüge. Er überblickt die Lage: der Feind zum Greifen 
nahe; ein Rückzug ausgeschlossen, er brächte sichere Vernichtung. Darum stürmt 
Müllner mit seinem Zuge, bricht in die Häuserzeile ein. Er und zwölf tapfere 
Stürmer fallen (silb. TM. 1. Kl.). Der Rest entzieht sich mit 17 Verwundeten 
völliger Vernichtung, dank dem rettenden Eingreifen des 4. Zuges unter seinem 
geistesgegenwärtigen Kommandanten, Zgf. Thomas Bromer (silb. TM. 2. Kl.), 
der in SanUO. Korp. Ägydius Golob einen bewährten Helfer fand, der die knapp 
am Feinde liegenden Verwundeten bergen ließ und deren drohendes Gefangen¬ 
setzen verhütete (silb. TM. 2. Kl.). 
Auch die 8. Komp, entzog sich befehlsgemäß dem übermächtigen Feuer, um wieder 
ihre Sandgräben auf der Bergnase zu gewinnen. Der Russe setzte zum Teil zum 
Nachstoße an. Doch wurde der kritische Augenblick glücklich überwunden. Zgf. Josef 
Psingstner ersaßt die bedrohliche Lage. Durch selbsttätigen Einsatz seines Reserve- 
zuges staut er beherzt den russischen Vorwärtsdrang. Auch am 24. Juni glückt 
es diesem hervorragenden Unteroffizier, aus seiner Flankenstellung einem Feind- 
angrisse erfolgreich die Stirne zu bieten (silb. TM. 1. Kl.), vom Schwarmsührer 
Korp. August Brandstätter kräftigst unterstützt, der auch am 21. mannhaft den 
schwierigen Rückzug der 8. Komp, deckt (silb. TM. 1. Kl.). Korp. Franz Roller, 
ein tapferer Schwarmführer der 8. Komp., findet, von der Kompagnie abgetrennt, 
ruhmvolles Ende (silb. TM. 2. Kl.). Gleich ihm auch Inf. Patriz Schwingersbauer, 
der schon früher als Horchposten verwundet wurde, jedoch am Angriffe teilgenom¬ 
men hatte (silb. TM. 2. Kl.). Bemerkenswert auch das Verhalten des Dienstsühren- 
den der 8., Feldw. Joses Manninger, der im Nachtgefechte vom 21. für den dringend 
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