Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

stigsten und verschlechterten die ohnehin gefährliche Lage der in der engen Schleife 
brückenkopfartig vorgeschobenen Besatzung, deren Kommandant, Hptm. Gallent, 
in Erkenntnis des dieser Stellung innewohnenden Gesahrenmoments gleichfalls 
einen Merkruf an das Gruppenkommando hatte ergehen lassen. 
Gefecht bei Krempna 
Skizze 35 
Seit 8 Uhr früh des 28. Dezember griff der Feind den Krempnaabfchnitt mit 28.12. 
überlegener Kraft an. Eine Feindbatterie fährt zirka taufend Schritte nördlich 
Krempna offen auf und fetzt mit direktem Schusse besonders den benachbarten 
Abschnitt südlich der Ortskirche unter Feuer, an dessen äußerstem linkem Flügel 
am bewaldeten Hange Oblt. Kratochwill mit der 2. Komp, des Hl. Halbbaons. 
und mit der MGA. II stand. Von den stark besetzten, überhöhenden Hängen fegt 
Infanterie- und Maschinengewehrseuer. Besonders bei der Kompagnie Iernej 
mehrt sich tagsüber die Zahl der Verwundeten. Das Ausharren in den von steigen¬ 
dem Grundwasser sich füllenden Gräben wird nachgerade zur Qual. Doch heißt es 
durchhalten, um so mehr, als sich der feindliche Angriff vor allem gegen die süd¬ 
westlich Polanp eingegrabene 43. LIBrig. ausspricht. Gegen Mittag verstärkt sich 
das Artilleriefeuer des Gegners. Die Lage im Nachbarabschnitte östlich des Krempna- 
baches ist unklar. Zurückgehende eigene Abteilungen machen wieder kehrt. 
Die allgemeine Lage hatte sich mittlerweile verdüstert. Schon nach 1 Uhr nach¬ 
mittags zwang die ungünstige Lage beim VH. Korps das III. Korpskmdo. zu 
weiteren Rückzugsmaßnahmen. Nur die Gruppe GM. v. Schmidt-Fussina im 
Krempnaabschnitte sollte noch ausharren, um das Abfließen der Artillerie und 
des Trosses zu schützen. Die links im Anschlüsse an den 27er-Abschnitt befindliche 
4. KD. war schon um 11 Uhr vormittags, vom Gegner hart bedrängt, gezwungen, 
kämpfend gegen Rostajne zu weichen. Auch das Marschbaon. des LIR. 3 trat um 
12 Uhr mittags nach Loslösung von dem nicht nachdrängenden Russen den Rück¬ 
zug über die vereisten Hänge der Cyrhlahöhe an. So stand denn die linke Flanke 
der 28. ID. und des Regimentes offen. Reste der Divisionskavallerie der 28. ID. 
und der 22. LID. reiten in den gefährdeten Raum ab; schon rücken die 7er-Iäger, 
bisher zur Verhinderung eines Durchbruches südlich der Wistokaschleife haltend, 
um 3.30 Uhr nachmittags nach Lydowskie zur Sicherung des unvermeidlich gewor¬ 
denen Rückzuges ab. 
Um 3.30 Uhr nachmittags steigerte sich das russische Artilleriefeuer gegenüber 
dem Regimentsabschnitte, in unverminderter Stärke bis 4 Uhr nachmittags an¬ 
haltend und hauptsächlich die in der Wistokaschleife todesverachtend haltenden 
27er aufs Korn nehmend. 
Korp. Franz Stockreiter der 11. Komp, übernimmt die schwierige Ausgabe, 
ihnen den Rückzugsbefehl zu überbringen. Von Geschossen umschwirrt, übersetzt 
Stockreiter die stark angeschwollene Wistoka und vermag sein Ziel zu erreichen 
lsilb. TM. 1. Kl.). 
Hptm. Julius Steinmetz, dem seit dem Nachmittage des 27. Dezember — nach 
Abgang des feit Kriegsbeginn tapfer durchhaltenden, als hervorragender MGA.- 
und Baonskmdt. vielerprobten Hptm. Gallent — die schwer duldende Besatzung in 
der gefahrenumwitterten Wistokaschleife unterstand, hielt den um 3.30 Uhr nach- 
217
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.