Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

unterstützt mit sichtbarem Erfolge besonders das Vorgehen der über den abfallenden 
Hang angreifenden 1. Komp. Die 4. Komp, folgt sprungweise der 1. als Reserve. 
Von einer Artillerievorbereitung konnte nicht gesprochen werden, litt die 
Artillerie doch unter würgendem Munitionsmangel. So konnte sie nur beim 
Angriffe mitwirken. Dabei setzte es Kurzschüsse ab, mit denen die 1. Komp, bedacht 
wurde. 
Nach dem Gefechtslärm zu schlietzen, waren beide Nachbargruppen zurückge¬ 
blieben. Ein Bremsen des Angriffs war demnach geboten. So wurde der Angriff 
zunächst bis zum Folw. Janöwka vorgetragen, vor dessen Erreichen noch ein zirka 
zwanzig Minuten währender russischer Feuerüberfall losprasselt. 
Eingetretene Finsternis sowie die unsichere Verbindung zu den Nachbargruppen 
geboten dem Angriffe Halt. Die 1. Komp, hatte durch energisch-kühnes Vorgehen 
die südliche Kirche von BloLew Grn. erreicht und dort auch Hptm. Steinmetz mit 
dem 1. Zuge der 2. Komp, vorgefunden. 
Vollkommen unorientiert über die Lage östlich BloLew Grn., noch nicht in 
Verbindung mit den Nachbargruppen, wurde zunächst die ausgesetzte Gruppe 
Hptm. Steinmetz (1. und lU 2. Komp.) angewiesen, gegen Folw. Janöwka zurück¬ 
zugehen. Hptm. Steinmetz war jedoch nicht geneigt, diese so schwer erkaufte 
Schlüsselstellung dem Feinde wieder preiszugeben, um so mehr, als zwei Kompagnien 
des IR. 97 und zwei Kompagnien des IR. 17 der Nachbargruppe, Obst. Stöhr, im 
Anschlüsse rechts gleichfalls die Höhenwelle gewonnen hatten. Die Gruppe Steinmetz 
bleibt sonach in ihrer vorgeschobenen ausgezeichneten Stellung, während die 4. und 
15. Komp., die beiden 8er-Kompagnien sowie die zwei Maschinengewehrabteilungen 
nächst Folw. Antonöwka die Nebelnacht verbringen, bereit, jedem Feindangrifse 
allsogleich entgegenzutreten. 
Die 2. und 3. Komp, waren beim Angriffe in die Gruppe Obstlt. Schotsch 
eingefügt. Der mit dem ersten Zuge angreifende tapfere Führer der 2. Komp., 
Hptm. Leopold Steinmetz, war, wie erwähnt, bis zur südlichen Kirche von 
Bloäew Grn. vorgedrungen. Die 3. Komp, unter ihrem schneidigen Kommandanten, 
Lt. Rack, war als Brigadereserve der Gruppe Schotsch gefolgt. Ihr war auch eine 
schwache Kompagnie des IR. 96 angeschlossen. 
Lt. Rack war ungefähr 800 Schritte vorgerückt. Da weist ihn der Befehl des 
Obstlt. Schotsch an, gemeinsam mit FIB. 9 zu stürmen. Dunkelheit liegt bereits 
über das Angriffsgelände gebreitet. Die Lage ist ungeklärt, die Orientierung 
überaus erschwert. Starker Gefechtslärm schallt von BloLew Grn. herüber. Weiter 
vorwärts geht es. Dunkle Gestalten tauchen vorne auf. Ist es Freund oder Feind? 
ResKad. Franz Stampfe! und KadAsp. RuLiöka mit ihren Zügen von der 2. Komp, 
sind es. Auch auf eine Kompagnie von Feldjäger 9 wird gestoßen. Da flankt von 
links her Feuer herein, bringt Verluste. Es stammt von eigenen Truppen. So 
wird denn beschlossen, bis an die Straße westlich Wolcza Dl. zurückzugehen und 
dort den Morgen zu erwarten. 
Brigade- und Divisionskommando, die schwierige Lage nicht voll erkennend, 
drängen fortgesetzt zur Wetterführung des Angriffes. Mjr. Schwarz läßt Obstlt. 
Schotsch mitteilen, er werde um 2.30 Uhr früh des 20. vom Folw. Janöwka aus 
zur Fortsetzung des Angriffes schreiten, um noch vor Morgengrauen die Niederung 
zwischen Meierhof und Kirchenhöhe zu passieren. Obstlt. Schotsch läßt antworten, 
er greife erst bei Tageslicht an. 
123
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.