Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

Der unter seiner dreijährigen Kommandoführung erfolgte Ausbau mancher Offiziers- und 
Unteroffiziersinstitutionen wird auf immer in den Annalen der Regimentsgeschichte verzeichnet 
bleiben, und sein Name wird auch von späteren Generationen genannt sein. 
Unvergeßlich wird seine ritterliche Gestalt bleiben, unvergeßlich auch all das, was er dem 
Regiments, was er jedem einzelnen in seinem unversiegbaren Edelmute, in seiner väterlichen 
Fürsorge, in seiner Güte freudigen Herzens allzeit schenkte. 
Belgier! Vergesset diesen Kommandanten und edlen Menschen nicht! 
Er hat sein geliebtes Regiment ehrenvoll im Felde geführt, und es war feine schwerste 
Stunde, als er — es war am Vortage von Ottenhausen — tränenden Auges die Reihen des 
Regimentes verlassen mußte. 
Nun, da sein sonniges Auge auf immer sich schloß, legen wir das feierliche Versprechen 
ab, diesem ritterlichen Kommandanten und edlen Wohltäter immerdar ein ehrendes An¬ 
gedenken zu bewahren'. 
Der 16. Oktober war in erbittertem Ringen vergangen, ohne daß eine Entschei¬ 
dung gefallen war. Durch das opservolle Beispringen des Hl. Korps wurden die 
Russen wohl in die Verteidigung zurückgeworfen und der drohende Durchbruch 
auf Dobromil und Chyröw verhindert; aber unerschüttert hielten noch immer die 
feindlichen Stellungen zwischen BloLewka und StrwiaL allen Anstürmen stand. 
Boroeviä und Böhm-Ermolli befahlen für den 17. Oktober die Fortsetzung des 
Angriffes. Das AOK. grenzte die Befehlsbereiche neu ab, indem es dem 
G. d. I. Boroevic alle nördlich des StrwiaL befindlichen Kräfte — also auch 
das VII. Korps — unterstellte, indes G. d. K. Böhm-Ermolli die Führung der weiter 
südlich fechtenden Divisionen behielt. 
Das VII. und III. Korps kamen am 17. Oktober früh nach geringem Raum¬ 
gewinn abermals alsbald zum Stehen. Bon den Russen aus der Magiera und 
Czyszki im Norden und auf der Wegrzeliska im Süden festgehalten, erschöpften sich 
die zusammengedrängten und durcheinandergeworfenen Verbände der beiden Korps 
in fruchtlosen Stirnangriffen. Die Artillerie konnte infolge ihrer Munitions¬ 
knappheit der Infanterie in diesen schweren Kämpfen nur wenig helfen 2. 
GM. Krasel, der seit 17. Oktober früh das Kommando über die Gruppe Schotfch 17.10. 
und l./FK. 9, l./Hb. 3 übernommen hatte, bezeichnete in seinem Frühbefehle die 
Einnahme des Folwark Antonöwka als Ziel des Tages, da durch den Fall dieses 
Bollwerkes auch die russischen Anschlußstellungen unhaltbar würden. 
Der für 3 Uhr nachmittags anberaumte Angriff der Hauptkraft der 6. ID. mußte 
jedoch unterbleiben, denn das von der Czyszkihöhe herllberschlagende tödliche 
Flankenfeuer preschte jeden Angriff nieder. Gegen die 22. LID. machten sich nach¬ 
mittags russische Angriffe fühlbar. 
Als die Nacht kam, waren das VII. und III. Korps vollends in die Verteidigung 
zurückgedrängt. 
Der 17. brachte weder dem IV. noch dem I. Baon. eine wesentliche Änderung 
der Lage. Das Halbbataillon Oblt. Weingraber hatte tagsüber feine Stellungen 
technisch verstärkt, über die in der Nacht zum 18. ein feindlicher Salvenfeuerüberfall 
hinwegfegte, der aber von den in erster Linie stehenden disziplinierten Zügen 
vernünftigerweise nicht erwidert wurde. 
1 Oberstbrigadier Karl Weber von Ostwalden, mit dem Ritterkreuz des Leopold-Ordens 
und mit dem Eisernen Kronenorden 3. Kl. ausgezeichnet, wurde auf dem Militärfriedhofe von 
Przemysl feierlichst bestattet. Die Kameradschaftsbünde ehemaliger 27er in Graz und Wien 
ehrten das Andenken ihres Heldenobersten durch Errichtung eines Grabdenkmals auf dem 
Przemysler Friedhofe. 
2 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, I., 422. 
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