Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

selbe eingetroffenen Artillerie. So war die Infanterie aus sich allein angewiesen. 
Einbrechende Dunkelheit ließ ihr Feuer nach und nach verstummen. Wohl waren 
von der eigenen Artillerie kurz vorher die ersten Batterien eingelangt. Sie konnten 
sich aber nur mit wenigen Schüssen am Finale des Gefechtes beteiligen. Die im 
Bereiche des II./47. Baons. aufgefahrene 4. Batterie des FKR. 8 zwang die in einem 
Walde verdeckt feuernden russischen Geschütze treffsicher zur schleunigen Abfahrt. 
Alle Gesechtsgruppen verbrachten die Nacht auf den 12. Oktober in den erreichten 
Stellungen. 
Das über Dobkowice vorgerückte IV./27. Baon. hatte, vom feindlichen Artillerie¬ 
feuer in der Flanke beunruhigt, die Höhe südlich der Kirche von Iwwce erreicht 
und nächtigte am Nordostausgange von Zamiechöw, während das I./27. Baon. als 
Brigadereserve nachtsüber bei einer Häusergruppe 2 km südwestlich Zamiechöv 
verblieb. 
Gelegentlich der Vorrückung des IV. Baons. auf Dobkowiee waren voraus¬ 
gerittene eigene Kavalleriepatrouillen von den Russen von einer südlich des Ortes 
gelegenen Höhe zur Umkehr gezwungen worden. Baonshornist Zgf. tit. Feldw. 
Johann Kollmann meldete sich freiwillig zur Rekognoszierung und ritt allein auf 
die Höhe, von wo er mit vorzüglicher Lagemeldung zum Baonskommando zurück¬ 
kehrt (filb. TM. 2. Kl.). 
Im Gefechte von Zamiechöw zeichnete sich gelegentlich umsichtiger Führung einer 
Patrouille Korp. Wilhelm Stegmüller der 10. Komp, durch besonders tapferes Ver¬ 
halten aus (filb. TM. 2. Kl.). 
Auch an diesem Tage waren noch keine Fahrküchen in Sicht und es gab aber¬ 
mals nur eine Reserveportion. 
Etwas Entschädigung und Befriedigung des Schlafbedürfnisses konnten die stark 
ermüdeten Steirer in den gut ausgebauten russischen Deckungen finden. 
Am San 
Am 12. Oktober findet gegen 9 Uhr vormittags die Vorrückung auf Radymno 12.10. 
ihre Fortsetzung. Dichter, die Aufklärung behindernder Nebel lag über dem Kamps¬ 
gelände von gestern. 
Der Russe hatte seine Stellungen geräumt. Um 3 Uhr nachmittags wird kampf¬ 
los vom II./27. Baon. Trig. 206 bei dem zum Teil abgebrannten und stark ver¬ 
wüsteten Radymno erreicht, das der Russe unter schweres Haubitzfeuer setzte. Das 
III./27. und II./47. Baon. verblieben hinter dem hohen Bahndamme, hinter dem 
später auch die anderen Teile der 56. Brigade sich sammelten. 
Um 5 Uhr nachmittags bezieht das Regiment Quartiere in Oströw. Das II. Baon. 
mit drei Kompagnien — die 5. Komp, war noch beim Gefechtstrain— bestritt im 
Vereine mit dem FIB. 7 den Vorpostendienst im Abschnitte jenseits der Bahnlinie 
nordwestlich von Radymno. Die Ermüdung war allgemein eine große, da die 
Bataillone eine überaus anstrengende Bewegung in gefechtsmäßiger Gliederung 
über gänzlich ausgeweichten Lehmboden hinter sich hatten. Die letzte Fleischkon¬ 
serve kann an diesem Tage wenigstens warm genossen werden. 
Der 13. Oktober bringt der Truppe die dringend gebotene Rast. Nachmittags 13.10. 
wurden in Oströw erstmalig die für die ersten Kämpfe ausgezeichneten Offiziere 
dekoriert. 
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