Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band I (I. / 1937)

Zugskommandant der 11. Komp. Mit der silb. TM. 1. Kl. Kad. i. d. R. Karl Kuralt 
der 14. Komp., am 8. September gefallen, und Kad. i. d. R. Otmar Lährm der 
4. Komp., durch eine Schrapnellfüllkugel an der rechten Hand schwer verletzt. 
Nachträgliche Mannfchaftsauszeichnungen für Grödek wurden verliehen, u. zw. die 
goldene TM. an Korp. Albin Sack! der 13. Komp. — im erbitterten Kampfe hielt 
er feine Stellung beim Meierhofe bis zu seiner fürchterlichen Verwundung, die 
ihn des Augenlichtes völlig beraubte. Die filb. TM. 1. Kl. an die beiden Inf. Josef 
Stari der 12. Komp, und Gustav Wahl der 4./L MaKomp., beide kriegsinvalid; die 
filb. TM. 2. Kl. an den damaligen EinjFreiw. Bruno Dutz der 7. Komp., einen 
vielversprechenden, jungen, begeisterungerfüllten Soldaten, den am 9. September 
eine schwere Kieferverletzung zum Verlassen des Kampffeldes zwang, schließlich 
Inf. Johann Brünner der 2. Komp, vor Bojana schwer verwundet, kriegsinvalid. 
Der Herbstfeldzug 1914 
Der Rückzug nach Westgalizien 
(12. bis 26. September) 
Ubersichtsskizze 
„Der Rückzug großer Feldherren und kriegsgeübter Heere gleicht stets dem 
Abgehen eines verwundeten Löwen." 
Wenn Hermann Stegemann angesichts der tragischen Größe der Ereignisse an 
diese Worte von Clausewitz erinnert, ist ihm wohl beizupflichten. 
Das öst.-ung. Nordheer hatte in den August- und Septembertagen die Rücken¬ 
deckung des deutschen Bundesgenossen gegen das übermächtige Rußland mit 
schwersten Einbußen erkauft. Es hatte bei Kraönik und Komarüw Siege errungen, 
über deren Bedeutung und Umfang die Öffentlichkeit recht wenig unterrichtet 
worden war. Es mußte östlich von Lemberg trotz seines Heldentums gegenüber einer 
Übermacht weichen, wodurch seine Anfangserfolge überschattet wurden. Trotzdem 
schritt es eine Woche später ungebrochen abermals zum Angriffe. 
All dieses Geschehen war nicht ohne Eindruck aus den Feind geblieben. Es 
bestand bei ihm die Sorge, daß der Gegner neuerdings zu einem unerwarteten 
Schlage ausholen könnte. Nach dem Räumen der Walstatt am 12. September hatten 
die russischen Führer keineswegs das Gefühl, dem Feinde eine vernichtende Nieder¬ 
lage bereitet zu haben. Die amtliche russische Geschichtsschreibung urteilt hierüber: 
„Der Erfolg war teuer erkauft. Der Sieger unterschied sich nicht vom Besiegten; 
er hatte nicht die Kraft, die Vorteile des Sieges durch eine tatkräftige Verfolgung 
auszunützen." Ähnlich schreibt General Danilow, der erste Quartiermeister der 
russischen obersten Heeresleitung, in seinen Kriegserinnerungen: „Die furchtbare 
Erschöpfung und die schweren Verluste, die die russischen Armeen davongetragen 
hatten, setzten der Verfolgung des Feindes leider ein ZieN." 
1 Zu einer Sollstärke von rund einer Million Kämpfern fehlten den Armeen Iwanows 
250.000 Mann. 
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