Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

650 Die Feldzüge im Westen und im Orient 
vor, stellten die Verbindung mit Gouraud her und begannen im strategischen 
Zusammenhang mit den Angriffen König Alberts und Laigs auf die Eecloo- 
und die Lermannstellung die Lundingstellung zu bestürmen, während Gou¬ 
raud und Liggett die Brunhildstellung und die Ausläufer der Nordargonnen 
angriffen. Die Franzosen nahmen am 14. Oktober Sissonne, gewannen 
schrittweise Boden und griffen die Deutschen am 19. Oktober nach neuem 
Aufmarsch von der Serre bis zum Aisnebrückenkopf Chateau-Porcien an. 
Der Angriff ManginS prallte an der Eerrelinie ab, brach sich aber zwischen 
den Straßen Laon—Marke—Lirzon und Laon—Montcornet—Charleville 
bis Grandlup Bahn. Lier wurde er am 20. Oktober aufgefangen. Als 
Guillaumat am 19. Oktober östlich von Sissonne angriff, um im Anschluß 
an Mangins rechten Flügel zwischen Sissonne und Porcien—le-ChLteau 
durchzubrechen, traf ihn plötzlich ein harter Stoß in die entblößte rechte 
Flanke und lähmte seine Kräfte. Dieser Gegenstoß glückte, weil die Armee 
GouraudS noch soweit zurückhing, daß Mudra an ihr vorbei nach rechts 
hatte ausfallen können. 
Die geschickte Zurücknahme der deutschen Champagnearmeen hinter die 
Aisne hatte so viel Raum zwischen die Gegner gelegt, daß Gouraud erst 
am 19. Oktober die Fühlung mit denr Verteidiger wieder herstellen konnte. 
Die Amerikaner hatten die Angriffe schon am 16. Oktober wieder auf¬ 
genommen und bestürmten die Argonnenftont und die Maaslinie zwischen 
Vouziers und Flabas. Am 19. Oktober griff Gouraud die Linie Vouziers— 
Attigny—Rethel wütend an. Der gewaltigen Anprall verdrängte die 
Deutschen aus den ersten Linien. Die Amerikaner nahnren Grandpre, 
und die Franzosen überschritten zwischen Vouziers und Attigny den Ober¬ 
lauf der Aisne und setzten sich am Ostufer der nordwärts streichenden 
Tiefenlinie fest. 
Die Schlachtenfolge 
vom 20. Oktober bis 5. November 1918 
Als Marschall Foch am 20. Oktober strategische Amschau hielt, sah 
er seine Armeen auf der ganzen Front im Vorrücken, aber überall zu Stirn¬ 
kämpfen verhalten, die sich unter Aufwendung von Artillerie, Panzerwagen 
und Fliegern mühsam vorwärtsschoben und nirgends zum Durchbruch, 
nirgends zur Amfassung reiften. 
Foch trieb seine Stürmer unermüdlich an und setzte die Parallelschlacht 
unentwegt fort, in der Loffnung, doch noch an irgendeiner Stelle durchzu¬ 
brechen. Als sich herausstellte, daß der Vormarsch an der Lunding-Brunhild- 
stellung zum Stehen gekommen war, verlegte der Marschall das Schwer¬ 
gewicht wieder auf den von Westen nach Osten vorrückenden linken Leeres-
	        
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