Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

630 Die Feldzüge im Westen und im Orient 
Der Angriff Fochs begann am Abend des 25. September mit der Be- 
schießung der Linie Forges—Malancourt—Vauquois—Ville-sur-Tourbe— 
Massiges—Aubörive. Als der 26. September graute, brachen Liggetts und 
Gourauds Divisionen mit verstärkten inneren Flügeln in die Stellungen 
der Armeen Gallwitz und Einem und wälzten die dünnen Linien der 5. und 
der 3. Armee ein Stück weit nach Norden. Der rechte Flügel der Amerikaner 
überschritt den Forgesbach, nahm Gercourt, Montfaucon und Vauquois 
und erreichte am Abend Dannevoux und die Lohen nördlich von Mont¬ 
faucon. Lier staute sich der Angriff, der die Nordargonnen von Osten zu 
umfassen und die Maasbrücken zu gewinnen trachtete, im Feuer des Ver¬ 
teidigers. Die Deutschen behaupteten Varennes, sahen aber die Straße 
Varennes—Dannevoux unterbrochen. Die Franzosen rannten am West- 
saum der Argonnen und an den Stichstraßen der Champagne an, traten in 
die Spuren der alten Champagneschlachten und suchten mit Panzerwagen, 
weißer und farbiger Infanterie und amerikanischen Lilfstruppen im Gewalt- 
stoß das Dormoisetal aufzureißen und Vouziers zu erreichen, um die Ar- 
gvnnen von Westen zu umfassen, die Linie Varennes—Vouziers zu Fall 
zu bringen und das deutsche Zentrum zu durchbrechen. Die 3. Armee empfing 
den Angriff in beweglicher Tiefengliederung und brach ihm nach heftigem 
Ringen schon an der Dormoise die Spitze ab. Blutend sank Gouraud an 
den Lügeln von Gratreuil nieder. 
Am Tage darauf erneuerten Gouraud und Liggett die Schlacht. Die 
Amerikaner wälzten den Verteidiger in zähen, von Gegenstößen zerklüfteten 
Angriffen an der Maas bis zur Brücke von Brieulles und am Waldrand 
bis Exermont zurück und nahmen Charpentry, Verry, Epinonville, Jvoiry 
und Septsarges, die Franzosen gewannen die Lüge! von Gratreuil, nahmen 
Bouconville und überschritten die Bahnlinie Challerange—Somme-Py. 
Die Deutschen gingen fechtend gegen die Aisne zurück und richteten zwischen 
St. Marie--L-Py und Auberive heftige Gegenstöße gegen die linke Flanke 
des französischen Angriffssiügels, die sich am 28. September zu großen 
Gegenangriffen bereitgestellter Reserven auf die Linie Challerange— 
Maure—Somme-Py auswuchsen und Gouraud wiederum an die Stelle 
hefteten. Schwere Regengüsse und tiefstreichendes Gewölk verfinsterten 
die Schlacht und zwangen die zahllosen Flieger amerikanischer und fran¬ 
zösischer Geschwader von der Bekämpfung der deutschen Infanterie und 
der Zerstörung der rückwärtigen Verbindungen der 3. und 5. Armee 
abzulassen und in ihre Lallen zurückzukehren. Am Abend des 30. Sep¬ 
tember erstarrte die Schlacht zwischen der Maas und den Champagne- 
Hügeln in der Linie Brieulles—Apremont—Binarville—Bouconville— 
Marvaux—St. Marie-a-Py—Auberive. Die Amfassung der Nord¬ 
argonnen war eingeleitet, aber die Durchbrechung der Champagneftont 
abermals mißglückt.
	        
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