Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Die Kämpfe um Thiaumont, Fleury und den TotenMann 41 
des Generalleutnants v. Gündell erfährt er, daß er von Joffre zum 
Kommandeur der Ehrenlegion ernannt worden ist. Der Kronprinz beläßt 
ihm den Degen. 
Die Kämpfe um Thiaumont, Fleury und den Toten Mann 
vom 7. Juni bis 4. Juli 1916 
In dieser heroischen Episode gipfelt die Schlacht bei Verdun. Zwar 
wird noch wochenlang, vom 7. Juni bis 23. Juni, auf beiden Ufern der 
Maas mit Anspannung aller Kräfte gerungen, aber die Schlacht beginnt 
nicht nur operativ zu erstarren, sondern verschlingt auch zusehends mehr 
Kräfte, als zu solchem Zweck aufgewendet werden dürfen. Der Krieg häuft 
auf den blutigen, zerwühlten Maashöhen Lekatomben von Menschen, Berge 
verbrauchter Munition und Stapel zerbrochener Gewehre und abgenutzter 
Rohre, als könnte hier auf engbegrenzter Walstatt in einer Dauerschlacht 
durch Zermürbung lebendiger Kräfte und Abnutzung kostbaren Materials 
die Entscheidung im Weltkrieg erzwungen werden. 
Der Franzose kann den Verlust der zweiten Panzerfeste nicht ver¬ 
winden und trifft Rüstungen zum Gegenstoß. 
Am 8. Juni schlägt die 80. Division heftige Gegenangriffe ab, die 
Nivelle mit großen Verstärkungen unternimmt, um Fort Vaux und den 
Fuminwald zurückzuerobern. Der Kronprinz muß frische Truppen ins Feld 
führen, will er nicht ins grauenvolle Trichterfeld zurückgeschleudert werden. 
Das Alpenkorps tritt auf den Plan und erstürmt die letzte große Redoute 
am Fuminhang. Am 12. und 13. Juni wirft das Alpenkorps sich auf die 
Thiaumontferme. Die Franzosen weichen aus Gehöft und Waldzipfel über 
die Straße auf die festen Werke von Thiaumont zurück. Die Schlacht wird 
zum fressenden Geschwür. 
Vom 15. bis 18. Juni prallen die Gegner am Toten Mann in heftigen 
Infanteriekämpfen aufeinander. Die 13. Reservedivision behauptet sich in 
schwerem Kampfe auf dem Nordosthang. Unterdessen setzt das Alpenkorps 
seine Angriffe unermüdlich fort und kämpft sich vom 15. bis 23. Juni Schritt 
für Schritt an das Dorf Fleury heran. Fleury liegt im Zentrum der Linie 
Souville-Bras, am Fuße der letzten großen Lügelstellungen Froide Terre 
und Löhe 285 vor den Innenforts St.Michel und Belleville. Seine Stein¬ 
häuser lehnen am Lang der Belleviller Lochfläche. In den tiefen Wein¬ 
kellern des Dorfes hält der Verteidiger zuversichtlich stand. Da gelingt es 
der 50. Division am 21. Juni sich links heranzuziehen, eine starke Stellung 
in einem Steinbruch südwestlich der Feste Vaux zu erstürmen und das Fort 
Souville zu bedrohen. Eine einzige Kuppe, die Lohe Batterie vonDamloup, 
hält noch stand. Sie trotzt allen Stürmen und hemmt das Vorrücken der 
50. Division gegen Souville aus der rechten Flanke. Während die 50. Divi¬
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.