Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Der Sturm auf dis Feste Vaux 
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der 7. Reservedivision und der 2. Bayerndivision. Die Franzosen wichen, 
behaupteten sich aber in den Thiaumontwerken, die jetzt in die erste Linie 
rückten. 
Die Eroberung des Dorfes Damloup war der Auftakt zur Eroberung 
der Panzerfeste Vaux. Das Fort hatte bisher allen Angriffen getrotzt. 
Wohl waren am 8. März die Reserveregimenter 6 und 19 der 9. Reserve¬ 
division weit vorprallend am nackten Berghang emporgebrandet, aber die 
Franzosen hatten den Sturm durch Flankenfeuer aus Damloup und der 
Vauxschlucht hart vor den Wällen gebrochen und die Deutschen zum Be¬ 
lagerungsangriff gezwungen. Schritt für Schritt war der Angreifer seit 
jenem Srurm in der Vauxschlucht und gegen Damloup vorgedrungen. Das 
Dorf Vaux war Laus für Laus erobert und der Verteidiger über den 
Stauteich in die Schluchten des Fuminwaldes zurückgeworfen worden. Als 
Damloup fiel und die Sappen am Nordhang des Bergglacis die Linder- 
msse erreicht hatten, war der Augenblick zum letzten Sturm gekommen. 
Mudra rief seine Divisionen zum Angriff. Im Caillettewald lag die Masse 
der 1. Division (ohne das 3. Grenadierregiment), vor Vaux die 50. Division 
und vor den Flankenbatterien von Damloup eine gemischte Division, die 
aus dem 3. Grenadierregiment und den Regimentern 105 und 116 des 
XV. Korps gebildet worden war. 
Nivelle hält die Feste Vaux für uneinnehmbar. General Tatin hat 
drei Regimenter, das 24., 101. und 142. Linienregiment, zur unmittelbaren 
Verteidigung des Forts und der Bergkuppe zusammengezogen. Sie liegen 
tief eingegraben und von allen Batterien zwischen Vaux und Souville 
unterstützt, auf dem kahlen Rücken und in den Wasserrissen und erwarten 
zuversichtlich den Srurm. Das Fort wird von Major Raynal verteidigt. 
Die Angreifer und die Verteidiger sind diesmal zum äußersten ent¬ 
schlossen. Die deutsche Artillerie zerschlägt die Wälle des Forts, pflügt 
die nackten Länge, zerfetzt die Wälder, fegt die Schluchten und errich- 
tet eine Wand aus Feuer und Stahl auf den Straßen zwischen der Feste 
Souville und dem Vauxberg. Die Franzosen erwidern das Feuer aus 
allen Schlünden und machen die Schluchten von Vaux und Damloup, 
aus denen der deutsche Ansturm erwartet wird, zur Lölle. Trotzdem 
bricht sich der Angreifer bergauf Bahn. Am 2. Juni erreicht die In¬ 
fanterie die Drahthindernisse vor der Feste und überrennt trotz peit¬ 
schenden Kreuzfeuers aus den Grabenstreichen die feindlichen Linien. Ver- 
gebens suchen die Franzosen den Angreifer zu werfen« Er setzt sich in 
zwei Breschen fest, die sich an der Nordwest- und Nordostfront der 
Feste geöffnet haben, und trotzt jedem Gegenstoß. Am 3. Juni reißt 
der französische Schutzgürtel aus der Löhe des Vauxberges auseinander. 
Tatin wird von der Feste abgedrängt. Raynal ist mit 500Mann des 142. 
und 100 Mann des 101. Regiments abgeschnitten. Er verteidigt das
	        
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