Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Die Kämpfe bei Verdun vom 28. Juni bis 30. Sept. 1917 487 
vision ihre Stellung nordwestlich von der Froidmont-Ferme vor; am 4. Juni 
eroberte die 78. Reservedivision bei Allemant Gelände; am 6. Juni brachen 
die 103. und die 206. Division südlich vonPavigny vor und drangen auf 
einer Breite von 2 Kilometern in die französischen Linien. 
Petain begann erst am 25. Juni zu Gegenstößen überzugehen. Er drang 
bei Äurtebise in die deutsche Stellung und kämpfte vom 28. Juni bis 7. Juli 
bei Cerny und Ailles gegen die 13. Division, die 10. Division, die 14. Division 
und die 1. bayerische Division, um sich Ruhe zu erkaufen. 
Böhn ließ sich die Vorhand nicht entreißen, sondern griff den Feind 
im Juli von neuem an. Die 37. Division stürmte am 14. Juli die französische 
Stellung südlich von Courtecon, die 5. Garde- und die 5. Reservedivision 
nahmen vom 19. bis 24. Juli den Rordhang des Winterberges und be¬ 
haupteten sich auf den Craonner Äöhen; die 13. und die 14. Division warfen 
die Franzosen am 25. und 26. Juli von Cerny bis zur Ferme Lurtebise aus 
den Kampfgräben und stürmten vom 31. Juli bis 2. August südöstlich von 
Cerny die Höhenlinie des Chemin des Dames. 
Petain sah sich an dieser Stelle wieder auf den Südhang und die Quer¬ 
rippen des Äöhenzuges zurückgedrängt, den Mangin im April um den Preis 
blutiger Opfer erstiegen hatte. Die Franzosen hatten in Steinbrüchen, 
Grotten, Tunnels und hart vor den deutschen Linien zahlreiche Gefangene 
und Tote verloren und fügten sich knirschend in ihre Niederlage. Petain 
sann auf Vergeltung. Er beschloß, den Deutschen einen größeren Schlag zu 
versehen und ihnen die Flankenstütze des Chemin des Dames durch einen 
kombinierten Angriff aus die Ecke von Laffaux—Allemant und die Eroberung 
der Lochstäche von Malmaison—Pinon zu entreißen, dadurch ihre West- 
stänke bloßzulegen und ihre Stellungen auf der Weghöhe aufzurollen. Die 
Vorbereitungen zu diesem Anternehmen erforderten Monate. 
Inzwischen reiften vor Verdun schwere Kämpfe, die rascher zum Zu- 
sammenstoß führten als bei Malmaison. Sie überschatteten die Gefechte 
auf den Lügeln der Champagne, wo Deutsche und Franzosen örtliche 
Erfolge suchten und sich vom 27. Mai bis 25. Juli um einzelne Kuppen und 
Gräben rauften, ohne daß die Lage dadurch geändert worden wäre. 
Die Kämpfe bei Verdun vom 28. Juni bis 30. September 1917 
Verdun war zu einer schwärenden Wunde geworden. 
Gallwitz, der nach dem Erlöschen der Schlachten an der Somme an die 
Maas zurückgekehrt war und den Oberbefehl über die 5. Armee übernommen 
hatte, hielt die Festung von Bezonvaux bis Avocourt umklammert und suchte 
dem Feinde kleine Vorteile abzugewinnen. Auf dem linkenMaasufer befehligte 
General v. Francois, auf dem rechten General v. Garnier. Francois schritt
	        
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