Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Der Kampf um Laudromont und Lardaumont 25 
Wenn nicht alles täuschte, setzte er an der aufgesprungenen Bresche zu 
Gegenstößen an, um die Nordostzugänge der Festung zu sichern. Trotzdem 
wurde der Angriff mit Todesverachtung fortgesetzt. Stoß und Gegenstoß 
prallten aufeinander, die Schlacht wuchs in die erste Krisis. 
Da die aufgestellten deutsche Kräfte nicht ausreichten, die Front zu ver¬ 
breitern und auch auf dem linken Maasufer vorzubrechen oder die Angriffe 
auf dem rechten Ufer tiefer zu staffeln, suchte der Kronprinz den bis Douau- 
mont vorgedrungenen Keil mit raschen Schlägen in das innere Gefüge des 
befestigten Lagers zu stoßen und den Verteidiger von den Maashöhen in 
den Kessel von Verdun hinabzudrücken. Wäre dies schon am 25. Februar 
versucht worden, als die Truppe kühn über das Angriffsziel hinaus gegriffen 
hatte, so hätte Castelnau dem Ansturm weichen müssen. Am Tage darauf 
war die Lage zugunsten der Franzosen verschoben. 
Petain, der am 26. Februar den Oberbefehl auf beiden Maasufern 
übernahm, kam dem Angreifer um wenige Stunden zuvor. Die deutsche 
Artillerie war im zerwühlten Gelände noch nicht aufgefahren, da donnerten 
schon Petains feststehende Geschütze und vereinigten ihr Feuer auf die Feste 
Douaumont und die vor dem Dorf Douaumont ausharrenden Branden¬ 
burger. Die Artillerie des XX. Korps nickte an der „Kalten Erde" auf und 
suchte ihrer Infanterie zum Gegenangriff Bahn zu brechen. Zum ersten- 
mal lag die ganze deutsche Linie von Bezonvaux bis Champneuville unter 
Vernichtungsfeuer. Fort Douaumont wurde so schwer heimgesucht, daß 
die 24er sich in den unterirdischen Räumen bergen mußten. Doch als die 
Franzosen zum Gegenangriff vorbrachen, war der Angreifer trotz entsetz¬ 
licher Verluste — Bataillone lagen mit hundert Gewehren in der Feuer¬ 
linie — zu ihrem Empfang bereit und wies den Angriff ab. Am Nachmittag 
riß der Deutsche die Handlung wieder an sich. 
Der Kampf um Haudromont und Lardaumont 
Das VII.Reservekorps erstürmte dieCote deTalou, das XVIII.Korps 
griff die Waldstücke bei Louvemont und den Pfefferrücken an und warf 
den Verteidiger über die Löhe auf die Südhänge. Vergebens schleuderte 
Oberst Tarny, der südöstlich von Vacherauville leichte und schwere Geschütze 
zu einer großen Batterie vereinigt hatte, den Stürmern Spreng- und Gas¬ 
granaten entgegen. Am Abend war das XVIII. Korps im Besitz der 
Louvemontstellungen und der Franzose am Maaskanal auf Vaucherauville 
zurückgeworfen. Nur der Südhang des Pfefferrückens blieb noch umstritten. 
Auch im Zentrum gewannen die Angreifer Boden. Der Laudromont 
und die von ihm absteigenden Gehölze fielen bis auf zwei Atlsläufer in 
deutsche Land. Dagegen gelang es den Franzosen, das Dorf Douaumont
	        
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