Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

388 Der Feldzug im Offen vom 29. Aug. 1916 bis 23. Nov. 1917 
Falkenhayns ins Feld zu führen. Falkenhayn war nach Kleinasien geeilt, 
wo Enver-Pascha nach dem Falle Bagdads um deutsche Lilfe gebeten 
hatte. Ludendorff hatte Mackensen das Alpenkorps zur Verstärkung ge- 
sandt. Tutscheks Brave waren erst im Mai aus der Walachei nach dem 
Westen gerufen worden und erschienen jetzt zum zweitenmal auf den Löhen 
von Foesani. Neben ihnen traten die 12. bayrische, die 89., die 115., die 
216. und die 217. Division, die 76. Reservedivision und drei österreichische 
Divisionen zum Gegenangriff an. 
In erbitterten Kämpfen bemächtigte sich General v. Eben der Brücken¬ 
köpfe, die Scherbatschews Berteidigungssianke deckten. Er warf den Feind 
auf dem rechten Flügel zwischen dem Serethstrom und dem Gebirge nach 
Norden gen Marasesti, aus dem linken Flügel im Anschluß an die schwer- 
ringenden Divisionen Geroks nach Nordosten gegen die Putna. Der Gegen¬ 
angriff schritt über den Anterlauf der Putna und der Susita hinweg, be¬ 
drohte den linksufrigen Serethbrückenkopf Cosmesti, dessen feste Werke die 
Wege nach Tecueiu und die Moldaubahn deckten, und näherte sich der Tal- 
pforte des Trotus, in dessen Äochtälern die Lauptkräfte Averescus um den 
Besitz des Casinului und des Oitozpaffes rangen. Als Edens rechter Flügel 
unter der Führung Morgens am 11. August den Susitabrückenkopf Tisita 
stürmte, die Susita überschritt und zu beiden Seilen der Sttaße und der 
Bahnlinie Foesani—Adjudul-Nou auf Marasesti rückte, geriet Scherba¬ 
tschews Zentrum in Gefahr, im Narujabecken abgeschnitten zu werden. Die 
russischen Divisionen fluteten zerschlagen zurück, und der Weg nach Adjudul- 
Nou sprang auf. 
Da warf Scherbatschew dem Angriff rumänische Divisionen entgegen 
und befahl, die Linie Cosmesti—Marasesti—Panciu—Muncelui um jeden 
Preis zu behaupten. König Ferdinand und Prinz Karol erschienen auf 
den Lügeln von Panciu, französische Generale eilten nach Cosmesti und 
Marasesti. Während um Cosmesti, Marasesti und das reichbesiedelte Hügel¬ 
land von Panciu auf dem Nordufer der Susita gerungen wurde, löste 
Scherbatschew die Verstrickung im Putnatal und im Sovejabecken und wich, 
von Gerok hart bedrängt, den Rückweg suchend auf Campurile. 
Der Rückzug führte quer über das Gebirge und kostete die Weichenden 
große Opfer. Auch Rohr spürte Erleichterung und schickte sich an, den 
Rumänen, die von Leres trau und dem Monte Casimului talwärts glitten, 
die linke Flanke abzugewinnen, um sie über Tirgul-Okna das Trotusta! 
abwärts auf Adjudul-Nou zu wälzen. Doppelseitige Llmfassung warf 
ihre Schatten voraus und bedrohte Averescu mit Vernichtung. 
Da boten die Rumänen den letzten Mann zu Gegenstößen auf und 
opferten Bataillone, Regimenter und Brigaden im Kampf um Zeitgewinn. 
Siebenmal stürmte Scherbatschew gegen Morgens Stellmrgen am Nord¬ 
ufer der Susita an, «m ihn über Tisita zurückzuwerfen. Erst als Welle auf
	        
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