Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Der Gegenangriff der Deutschen und Österreicher 387 
Rohr wich tapfer fechtend von Stufe zu Stufe gegen die Pässe. Der 
Feind stieß ihm kraftvoll nach. Averescu brach das Casinutal auf und suchte 
das Oitoztal, das ihn zur Paßhöhe und in die Flanke der Verteidiger des 
Putnatales führte, von zwei Seiten zu öffnen, indem er von Grozesti gegen 
Leres trau in der Talfurche aufwärts gen Südwesten und über den Casinului- 
rücken scharf nach Westen drängte. Die Österreicher klammerten sich an die 
Kuppen des vielgipfligen Casinului und verwehrten den Rumänen den 
Aufstieg zu dem Gebirgsstock, der das Oitoztal beherrscht. 
Unterdessen rangen Geroks deutsche Divisionen auf Rohrs rechtem 
Flügel bei Campurile gegen die Russen, die das Süsitatal aufgebrochen 
hatten und in das Becken von Soveja einstiegen, um sich des Cordpaffes 
zu bemächtigen und Rohrs Verbindungen mit Mackensen abzuschneiden. 
Geroks schwache Kräfte kamen hart ins Gedränge. Die 218. Division 
und Teile der 117. und 225. Division wichen Schritt für Schritt an der 
Susita und der Putna aufwärts und verwehrten dem Feind den Durchbruch 
in das Becken von Naruja, das tief in die Westflanke von Focsani führte. 
Scherbatschew sandte Division auf Division in das Gebirge und sehte im 
Vertrauen auf die gegen die Nordfront Focsanis aufgestellte starke Ver¬ 
teidigungsflanke und auf die Drohung, die aus seinem Geschühfeuer am Sereth 
sprach, den Angriff Tag und Nacht fort. Er entriß Rohr Tag für Tag 
Gelände und Gerät und verbiß sich am Casinului, bei Soveja und an den 
Eingängen des Narujabeckens so fest, daß er den Feind nicht nur gefesselt 
glaubte, sondern auch für unfähig hielt, die Verstrickung zu lösen. 
Als Czernowitz fiel, waren die Russen und Rumänen in den Tälern 
und auf den Begleithöhen des Trotus, des Oitoz, des Casinu, der Susita, 
der Putna und der Zabala schon tief ins Gefüge der Armee Rohr einge¬ 
drungen. 
Der Gegenangriff der Deutschen und Österreicher zwischen 
Tirgul-Okna und Focsani 
Da brach Mackensen am 6. August nach kurzem Feuerschlag aus den 
Nordtoren Focsanis zum Gegenangriff hervor. Der Stoß traf die Ver¬ 
teidigungsflanke, die Scherbatschew am Anterlauf der Putna in der Linie 
Vidra—Tisesti—Batinesti aufgerichtet hatte, und zielte an den Ausläufern 
des Gebirges und in der Serethniederung am rechten Afer des Sttomes 
nordwärts über Panciu—Marasesti—Cosmesti gen Adjudul-Nou. Er be¬ 
drohte die Talpforten der Susita und des Trotus und führte unmittelbar 
in Scherbatschews linke Flanke. 
Die 9. Armee focht jetzt unter dem Oberbefehl des Generals v. Eben, 
der die Leeresgruppe Bvehm-Ermolli verlassen hatte, um die Divisionen
	        
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