Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Der Rückzug der Russen über den Zbrucz 385 
k. und k. 3. Armee auf dem rechten Flügel bei Lalicz die Lomnica und bei 
Porohy die Bistrih. 
Brennende Städte und eingeäscherte Dörfer hinter sich lassend, wich 
der Russe am 24. Juli durch das zertretene Land über den Sereth, die Bi° 
stritz und die Strymba. Am 25. Juli schloß sich die k. und k. 7. Armee dem 
Vormarsch an. Köveß warf die Russen ins Quelltal des Pruth und rückte auf 
Zabie. Buczacz, Tlumacz, Ottynia, Delatyn und Worochta wurden an 
diesem Tage kämpfend zurückgewonnen. 
Am 26. Juli ermannten sich die Russen am Sereth zur Gegen¬ 
wehr. Sie warfen Bothmer, der jetzt das Beskidenkorps und die 
Leibhusarenbrigade im Verbände der Südarmee gegen den Zbrucz 
führte, Kavallerie und Panzerwagen entgegen, um Zeit zum Rück¬ 
zug über den Grenzfluß zu gewinnen. Auf dem Südufer des Dnjestr 
wichen die Russen rascher, denn sie fürchteten zwischen Pruth und 
Dnjestr abgeschnitten zu werden. Am längsten hielten sie vor der 
!. und f* 7. Armee stand. Köveß nahm Zabie am 26. Juli ein und 
erreichte am Tage darauf das Pistynkatal. Am 28. Juli sielen Pistyn 
und Kuty, am 29. Juli erreichte Köveß den Czeremosz. Am 30. Juli 
kämpften die Verbündeten auf dem Nordufer des Dnjestrstromes schon 
um die Brückenköpfe des Zbrucz, während die 8. Armee sich noch ver¬ 
zweifelt südlich von Zaleszscyki schlug und die Äöhen von Berdo Koro- 
dyszcze befestigte, um den Verfolger um jeden Preis von Czernowitz 
fernzuhalten. 
Die atemlose Verfolgung hatte die Südarmee, die jetzt wieder mti der 
Armee Boehm-Ermolli Schulter an Schulter focht, in wenigen Tagen 
120 Kilometer über die Kopfstationen der Feldeisenbahnen hinaus geführt. 
Nm! begann der Nachschub zu stocken und die Kraft zu versagen. Trotz, 
dem warf Boihmer den Feind über den Zbrucz und schuf sich auf dem 
linken Afer einen Brückenkopf. 
Da befahl die Oberste deutsche Leeresleitung am 1. August, die Ver- 
folgung einzustellen und dem Feinde, der seine Artillerie auf dem linken 
Afer des tief eingeschnittenen Flusses aufgepflanzt hatte und schon wieder 
tief im Boden stak, nicht über die Reichs grenze zu folgen. Kornilows 8. Armee, 
die ungeschlagen auf Czernowitz gewichen war, kämpfte noch drei Tage, 
um Sicherung des Rückzuges und zog sich dann auf Bojan und Dolzok 
zurücke 
Am 5.August rückte Erzherzog Eugen in Czernowitz ein; General Krauß 
nahm Kimpolung. Drei Tage später fiel als letzter Platz in der Bukowina 
die Stadt Radautz in Österreichs Land. 
Die Verfolgung war zu Ende. Die russischen Armeen setzten sich wieder 
in durchlaufenden Linien, der Verfolger machte Lalt, zog Kräfte aus der 
Front und grub sich ein. 
Stegemanns Geschichte des Krieges IV ss
	        
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