Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Vorkämpfe vom 1. November 1915 bis 
21. Februar 1916 
^T\ie Grabenkämpfe hatten im Westen nach den großen Lerbstsch lachten 
nie geruht. Als es galt, den Sturm auf Verdun vorzubereiten und 
zu verschleiern, flammten sie auf der ganzen Linie Heller auf. Der Franzose 
griff seltener an als der Deutsche. Er rüstete im stillen zur Sommeschlacht 
und zog schon im Dezember zahlreiche Divisionen aus der Front, um sie 
hierzu besonders zu stärken und zu schulen. Ganz untätig blieb er indessen 
nicht. In den Vogesen griff er sogar heftig an. 
Am 22. Dezember 1915 umgrollte noch einmal dunkles Schlacht¬ 
gewitter den Scheitel des ioartmannsweilerkopfes. General Serret warf 
sich mit einer Brigade auf die deutsche Gipfelstellung am Osthang und 
drang im Schuhe des Nebels tief in die feindlichen Linien. Das 152. Linien¬ 
regiment überrannte die Kuppe und sehte sich in den deutschen Gräben fest. 
Wieder hetzte der deutsche Ersah die steile Äalde hinan, wiederum wurde Tag 
und Nacht zwischen Baumleibern und Porphyrbrocken Brust an Brust 
gerungen. Serret verteidigte sich verzweifelt in den eroberten Gräben, 
wurde aber zuletzt, überwältigt und selbst zu Tode getroffen, von den Seinen 
als Leiche aus dem Getümmel getragen. Das 152. Regiment ging bis aus 
geringe Trümmer zugrunde. Gaede zwang den Feind zum Rückzug auf 
den Westhang und stellte die Lage wieder her. 
Im Januar 1916 griffen die Grabenkämpfe auf alle Frontabschnitte 
über. Die Deutschen rissen die Vorhand an sich, unternahmen heftige Aus¬ 
fälle an der Champagne-, der flandrischen und der Artoisfront und eroberten 
am 28. Januar in überraschendem Anlauf das Sommedorf Frise. Deutsche 
Fliegergeschwader erschienen über Paris. In den ersten Tagen des Februar 
flammten die Kämpfe noch heftiger auf. Es wurde bei Souchez, bei Ppern 
und im Sundgau gekämpft und am 19. Februar Belfort unter schweres 
Fernfeuer genommen. Das rollte, als gelte es einen großen Vorstoß aus 
der Burgmrderpsorte gegen Besan^on. Falschmeldungen über Truppen¬ 
bewegungen im Schwarzwald halfen die Täuschung verstärken. Die bei 
Besannen lagernden Reserven wurden aus der Ruhe gescheucht und rückten 
Äals über Kopf näher an die Schweizer Grenze. 
Unterdessen sammelte der Deutsche Kronprinz die Sturmdivisionen der 
5. Armee zum entscheidend gedachten Angriff auf Verdun.
	        
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