Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Die Schlacht bei Verdun 
245 
landschast. Die deutschen Batterien nehmen den Kampf auf, aber die großen 
französischen Geschütze von Tavannes und Froide Terre, Laubihen von 
40Zentimetern und Langrohre von 28-cm-Kaliber sind ihnen weit überlegen 
und gewinnen am 1. November die Oberhand. Auf dem Vauxberg und 
in der Schlucht, die vom geborstenen, ausgelaufenen Teich als Schlammulde 
zum Dorf zieht, wird alles Leben ausgetilgt. 
Lochow gibt sich Rechenschaft über die verzweifelte Lage und beschließt 
Fott und Berg zu räumen. In der Nacht auf den 2. November legt die 
Besatzung Feuer an die Munition und verläßt kurz darauf die Trümmer, 
um sich auf das Nordufer des Vauxbaches zurückzuziehen. Der Franzose 
erkennt Bewegung im Vauxbachtal, glaubt aber die Feste noch besetzt und 
schießt weiter. Lage auf Lage schlägt ein, der Berg bebt von der Gewalt 
der Beschießung, Andlauer rüstet zum Sturm. Am Abend wird er gewahr, 
daß das Fort völlig zettrümmett ist. Nach Mitternacht betritt seine erste 
Patrouille das geborstene Gemäuer und nimmt von Raynals Erbe Besitz. 
Am Tage darauf schiebt Mangin seine Linie bis an den Nordhang der 
Kuppe vor und besetzt am 4. November das Dorf Damloup und die Vaux- 
schlucht. Der Deutsche ist auf den Südhang der Löhen von Lardaumont 
und Bezonvaux ausgewichen. Die Gegner liegen sich hier wieder in den 
Stellungen gegenüber, die sie zu Beginn des März innehattem 
Die Rückeroberung der Festen Douaumont und Baux war für die 
Deutschen ein hatter Schlag, reifte aber keine strategischen Früchte. Nivelle 
war nicht imstande, die schmale Grundstellung zu einer größeren Operation 
zu benützen und in die Nordwoävre durchzubrechen. 
Er rüstete sofort zu einem neuen Ausfall, um die Deutschen in einein 
zweiten Anprall vollends von den Maashöhen herunterzuwerfen. Er räumte 
das eroberte Gelände auf, baute Wege und Bahnen und erteilte Mangin den 
Befehl, nun die Maasschleife anzugreifen und Bacherauville, den Pfeffer¬ 
rücken, die Côte de Talou und die Befestigungen des LouvemoM und des 
Äardaumont aufzurollen. Bevor alles bereit war, wurde Nivelle von Ver¬ 
dun abberufen und an Stelle Joffres zum Generalissimus der französischen 
Front ernannt. Joffre erhielt den Marschallstab und wurde als technischer 
Beirat des französischen Kriegskabinetts und Vertreter Frankreichs im 
interalliierten Kriegsrat vom Oberbefehl des Leeres entbunden. An Nivelles 
Stelle trat General Guillaumat. Pétain behielt den Oberbefehl über die 
Zentrumsarmeen bei, Castelnau übernahm die Nordftont, und Foch schied 
von der Somme, um sich in die Vogesen zu begebem 
Der Franzose rüstet zur Fortsetzung des Krieges und antwortet auf 
die Eroberung Bukarests und Deutschlands Friedensangebot mit neuen 
Stürmen. 
Mangin tritt am 14. Dezember zwischen Bras und Vaux zum Angriff 
an. Er hat seit dem 6. Dezember auf günstiges Wetter gewartet, um den
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.