Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Die Verfolgung der Rumänen und die Einnahme von Bukarest 215 
legenheit nicht Meister geworden. Als sie abermals zum Sturm auf Banesci 
ansetzt, um die 217. Division unter die Füße zu treten, schlägt Rückenfeuer 
in ihre Reihen. Bayerische Gewehre, Maschinengewehre und Geschütze 
feuern ihr in den Rücken, bestreichen aus nächster Nähe die Straße Balaria— 
Bukarest und die Argesbrücke von Mihalesci und richten fürchterliche Ver¬ 
heerungen an. Wie vom Blitz getroffen, bricht der rumänische Angriff zu¬ 
sammen. Die Dirken, die Kavalleriedivision v. d. Goltz und die 217. Division 
erheben sich aus ihren vielbestürmten Gräben und gehen zum Gegenstoß über, 
die Bayern werfen sich mit Bajonett und Landgranate ins Getümmel. 
Da sinkt dem überraschten Feind der Mut. Die Rumänen lassen Geschütze 
und Fuhrwerke liegen und versuchen sich nach Osten durchzuschlagen. Rur 
Trümmern gelingt's. Auf der Straße und an der Argesbrücke liegen Tausende 
niedergemäht, bei Epuresti flattert eine weiße Fahne. Entscharte Divisionen 
flüchten gen Bukarest. 
Vergeblich stürmt der Russe mit frisch eingesetzten Divisionen gegen 
die bulgarische Front, um den Rumänen den Rückzug zu erleichtern. Die 
Schlacht, die am Abend des 2. Dezember noch von schwerer Krisis geschüttelt 
wurde, ist am Abend des 3. Dezember von den Deutschen und ihren Bundes¬ 
genossen auf der ganzen Linie gewonnen. 
Im Abendlicht überschreitet die Donauarmee bei Mihalesci die Arges- 
örücke, stürmt Kühnes 41. Division Titu. 
Mackensen ruft zur Verfolgung. 
Die Verfolgung der Rumänen und die Einnahme von Bukarest 
Pleß ist dem Grundsatz treu geblieben, daß die wahren Früchte auf 
der Verfolgung ressen, und hat dem Marschall die Weisung gegeben, nach 
altem Kriegsbrauch den letzten Lauch von Mann und Roß daran zu setzen, 
um das geschlagene Rumänenheer zu zertrümmern und Bukarest zur Er- 
gebung aufzufordern. Mackensen zieht die 115. Division zwischen der 
Donauarmee und der 9. Armee in die Front und wälzt die Verfolgung 
aus der ganzen Linie in den Feind. 
Da bricht der Russe, der bis zuletzt gekämpft hat, den Kampf an der 
Argesmündung ab und enteilt nach Osten. Am 4. Dezember tauchen vor 
Schmettows Reitern die Türme Bukarests aus der Niederung. Am 5. De¬ 
zember weicht der Rumäne auch vor der Gruppe Staabs. Er gibt die Panzer¬ 
werke von Sinaia preis und flüchtet gen Ploesti, um nicht von der 9. Armee 
int Gebirge abgeschnitten zu werden. Die ganze Front wird rückwätts ge¬ 
rissen. Der Sieger faßt den abziehenden Feind vor Targoviste, bei Campina, 
bei Ploesti und an den Talöffnungen des Gebirges in der Flanke und zwingt 
ihn zu verzwesseltem Kampf. Der Rumäne wirst die Brandfackel ins Ol-
	        
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