Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

214 DerFeldzug in Rumänien vom 28.Aug. 1916 bis 19.Ian. 1917 
217. Division in den Rücken fallen sollten. Aus dieser Abschwächung sprach 
das Vertrauen, das der Marschall auf den unüberwindlichen Widerstand 
der 217. Division und die Stoßkraft der Bayern setzte, und die Überzeugung, 
daß die Doppelschlacht als Ganzes bei Titu und bei Balaria gewonnen 
werden müsse. Es galt, den Feind vor den Toren seiner Äauptstadr ins Äerz 
zu treffen und sich Bukarests ohne Belagerung zu bemächtigen. 
Die deutsche Kriegführung griff mitten im Strudel der Schlacht, auf 
abgelegener Walstatt den Blick aufs große Ganze richtend, entschlossen nach 
den höchsten Zielen. 
Am 2. Dezember machen die Bayern kehrt, überlassen Schmettow die 
Deckung ihrer Flanke und eilen der 217. Division im Gewaltmarsch zu Äilfe. 
Unterdessen drücken Kühne und Krafft Stratilescus Winkelstellung bei 
Pitesci vollends ein. Krafft v. Dellmensingen dringt mit der 216. Division, 
die Ludendorff von der Narajowka nach Siebenbürgen gesandt hat, und 
seinen Alpendivisionen in südöstlicher Richtung am Oberlauf des Arges 
weiter vor und wirft den Feind in schwerem Kampf auf Titu. Am Abend 
des heißen Tages stürmt die 216. Division das brennende Gaisci. Bor 
Kühne weicht der Feind unter blutigen Verlusten in nordöstlicher Richtung 
auf Titu. Ilm sich der doppelten Amfassung zu entziehen, entwindet sich der 
Rumäne in erbitterten Nachtkämpfen den Verfolgern und weicht blutend, 
Geschütze und Gefangene opfernd, über die Straße Targoviste—Bukarest 
nach Osten. Bor Targoviste aufgepsianzte Divisionen decken den Rückzug 
gegen Morgens Flankenstöße aus Norden. Nun beginnt auch bei Sinaia 
der Widerstand zu bröckeln. Die Schlacht zerfällt zwischen Sinaia und 
Targoviste in wilde, verworrene Rückzugskämpfe. 
Die Kämpfe am Südflügel am 3. Dezember 1916 
Während um Titu gekämpft wird, strebt die 11. bayerische Division 
dem Kanonendonner zu, der drohend von Balaria herüberschallt, und erreicht 
am späten Abend die Gegend südwestlich von Clejany und Russului Asan, 
nördlich von Balaria. Ihr rechter Flügel biegt westlich aus, gewinnt noch 
in der Nacht Fühlung mit den Türken und stürzt sich am Morgen des 3. De¬ 
zember mit Lust auf den überraschten Feind. Der linke Flügel wendet sich 
gegen Balaria. Der Rumäne erkennt die Gefahr, faßt sich und führt Ver¬ 
stärkungen über den Niaslow in Kneußls Rücken, trifft aber auf Schmettows 
6. Kavalleriedivision und gelangt nicht ans Ziel. Die Bayern greifen an. 
Sie stehen im Rücken des Feindes, der immer noch mit den v. d. Goltzschen 
Reiter, dem bulgarischen und deutschen Landsturm und der 217. Division 
verkärnpft liegt und vergeblich deren Vernichtung zu vollenden trachtet. 
Die rumänische Stoßgruppe ist des Widerstandes trotz sechsfacher Aber-
	        
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