Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Die Verfolgung von Topraisar bis Babadagh 185' 
Flügel schwenkt ein und erreicht die Flankengräben. Ämter ihm bricht die 
Kavallerie, preußische Alanen und bulgarische Dragoner, auf Tuzla durch. 
Als der Verteidiger von Topraisar den Angriff von zwei Seiten näher 
kriechen sieht, als die Deutschen am 21. Oktober trotz rasenden Maschinen¬ 
gewehrfeuers in die Lindernisse brechen und das Dorf von Osten und Süden 
umklammern, entsinkt ihm derMut. Er gerät in Verwirrung, gibt zerschlagene 
Gräben preis und beginnt in Anordnung zurückzugehen. Deutsche Feld- 
geschütze jagen über das eroberte Glacis und feuern über Kimme und Korn 
in seine wankenden Reihen. Da löst sich die Masse der Rumänen zu jäher 
Flucht. Ihre Artillerie protzt auf und verläßt mit geschwungenem Kantschu 
die verlorene Walstatt. Vergebens wirft sich die Kosakendivision ins Gewühl, 
um die Flucht mit der Ragaika zu beschwören. Sie wird vom Verfolgungs¬ 
feuer erfaßt und von der flüchtenden Masse mitgerissen. 
Ein Steppengewitter mischt sich in die letzte Phase der Schlacht. Blitz 
und Donner wüten, aus schwarzen Wolkenlasten stürzt rauschender Regen 
und durchweicht die schwere, klebende Erde. Diesmal kennt Mackensen keine 
Linderniffe. Diesmal läßt er den Feind nicht aus den Länden. Der Fall 
Topraisars hat das ganze Stellungssystem der Rumänen zum Einsturz ge- 
bracht. Die vom Marschall selbst vorgeworfene Kavallerie braust auf der 
Straße Topraisar—Konstantza nach Norden. Die 217.Division, dieBrigade 
Bode, Türken, Bulgaren, die ganze Front folgt dem Feind, der überall 
flüchtend das Feld räumt und von Cobadinu aufMurfatlar und Medgidia, 
von Rasowa auf Cernavoda weicht, hart auf den Fersen und dringt mit ihm 
zugleich in die alten Trajanswälle ein. 
Die Verfolgung von Topraisar bis Babadagh 
In hitzigen Verfolgungskämpfen wälzen sich die Armeen nach Norden. 
Riesengroße Rauchfahnen verkünden den Brand der Ölbehälter von Kon» 
stantza, wo der Russe eiligst zu Schiff geht, um sich und kostbares Kriegs- 
gerät auf das hohe Meer zu retten. 
Mackensens Kavallerie erreicht schon am 22. Oktober die Stadt, und 
am Abend steht der rechte Flügel bereits in der Linie Islam Tepe—Alacap, 
15 Kilometer nordwestlich von Konstantza jenseits der Bahn. Der linke 
Flügel strebt in strömendem Regen der Linie Medgidia—Cernavoda zu. 
Am 23. Oktober werden Medgidia und Rasowa nach erbittertem Läuser- 
kampf genommen. Vorgeführte Reserven werden zersprengt und der Straßen- 
stern Caramurat besetzt. Am Tage darauf wendet sich Toscheffs 1.Division 
gegen Cernavoda, erreicht die Stadt im Gewaltmarsch und überfällt die 
Besatzung des Brückenkopfes in ihren Quartieren. Nach kurzem Kampf 
erliegt der Rumäne der Aberraschung und gibt den Kampf verloren. Doch
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.