Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Die Kämpfe um Kronstadt 
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Bahn. Als die 89. Division spät abends an ihren Gewehrpyramiden nieder¬ 
sank stand ihre Vorhut nur noch 10 Kilometer von der südwärts gen Kron¬ 
stadt führenden Altstraße entfernt. Schmettow, der seine Reiter aus der 
Schlachtordnung der Infanterie herausgezogen hatte, schlug sich inzwischen 
am äußersten linken Flügel mit starker rumänischer Kavallerie und warf sie 
trotz der Erschöpfung seiner Pferde über Meburg nach Osten zurück. 
Am Morgen des 7. Oktober stand die 9. Armee in der Linie Almas- 
Mezö—Vledeny—Bogat, 16 Kilometer westlich von Kronstadt, parallel 
der Straße und der Eisenbahn Kronstadt—Marienburg—Nußbach zum 
Angriff auf das Kronstadter B ecken und die Stadt Kronstadt bereit. Schmet- 
tow deckte am Äomorod die linke Flanke. 
Die Kämpfe um Kronstadt 
Es schien, als bedürfte es am 7. Oktober nur noch kräftigen Zupackens, 
um sich der von abziehendem Feind erfüllten Stadt zu bemächtigen und zu¬ 
gleich mit den geschlagenen Rumänen in die Grenzpässe einzudringen. Aber 
als das XXXIX. Reservekorps und Morgens rechter Flügel am Vormittag 
des 7. Oktober zum Angriff vorgingen, schlug ihnen nach kurzem Vormarsch 
allenthalben schweres Feuer entgegen. Grainiceanu hielt noch einmal stand. 
Die 76. Reservedivision, die am rechten Flügel focht und von Almas-Mezö 
über den Burzenbach vorrücken sollte, um südwestlich von Kronstadt gegen 
den Törzburger Paß Raum zu gewinnen, geriet in üble Lage. Die Rumä¬ 
nen hatten auf dem Südufer der Tohanita, eines kleinen Nebenwaffers des 
Burzenbaches, eine Flankenstellung eingerichtet. Sie standen auf den Äugeln 
von Muscelului 150 Meter über der Talsohle und beherrschten von dieser 
Warte das ganze Vorgelände. Batterie aus Batterie stammte auf, als 
die Deutschen aus dem Südzipfel des Geisterwaldes hervortraten, um die 
Straße Kronstadt—Rosenau—Törzburg zu gewinnen. Vergebens suchte 
der Führer der Division, General Elstermann, die steilen Äöhen seitlich zu 
umfassen. Überall stand starker Feind und hemmte den Vormarsch. Der 
Kampf kam am Burzenbach zwischen Zernest und Rosenau-Rozsnyo zum 
Stehen. 
Auch die 51. Äonveddivision und die 187. Division fanden den Weg 
nach Kronstadt nicht frei. Die Divisionen, die Kronstadt von Nordwesten 
und Norden umfassend angreifen wollten, stießen auf starke Nachhutstellungen 
und wurden im Vorgelände der Stadt festgehalten. Die Äonveds blieben 
bei Weidenbach liegen, die Spitze der 187. Division brach zwar in den Nord¬ 
rand der Stadt ein, wurde aber bald in schweren Ääuserkampf verwickelt. 
General Sunkel hatte vorsorglich eine Flankendeckung gegen Osten vor- 
geschoben, die die Stadt nördlich umgehen sollte. Aber auch sie wurde durch
	        
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