Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

162 Der Feldzug in Rumänien vom 28. Aug. 1916 bis 19. Jan. 1917 
bürg nach Siebenbürgen gesandt worden war und hier österreichisch-unga- 
rische Truppen, die 61. und 39. Äonveddivision, die 71. Liniendivision und 
eine Brigade Landsturmhusaren, befehligte. Er kämpfte im großen Winkel 
zwischen Maros und Alt und band die rumänische Nordarmee und den rechten 
Fltzgel Grainiceanus. Seine Äussren reichten der Südgruppe nördlich von 
Fogaras die Land. Die Südgruppe war am 15. September noch schwächer 
als die Nordostgruppe. Sie kämpfte zwischen Fogaras und Petroseny, 
um Eulcers 1. Armee den Vormarsch zu erschweren. Ihre Führung war 
dem preußischen Generalleutnant Staabs, dem Führer des XXXIX. Re- 
servekorps, zugedacht, der vor Dünaburg gefochten hatte, aber am 15. Sep. 
tember noch nicht zur Stelle war. Da die 1. rumänische Armee in zwei selb, 
ständigen Gruppen vorgegangen war, die durch unwegsames Gebirge von. 
einander geschieden, bei Äermannstadt und bei Petroseny zum Angriff 
schritten, war auch der Gegner in zwei Gruppen gespalten. Die Verbündeten 
waren hier kaum 3 Divisionen stark. Am Altsiuß und im Becken von Äermann- 
stadt befehligte Generalleutnant Graf v. Schmettow, der mit der 3. Kavallerie- 
división vom Naroczsee nach Siebenbürgen geeilt war und außer seinen drei 
schwachen Regimentern noch die k. und k. 1. Kavalleriedivision und die 
51.Äonveddivision zugeteilt erhielt. Bei Petroseny focht in den erstenTagen 
nur österreichischer Landsturm, der die Päffe und die Zugänge des Kohlen¬ 
beckens nicht zu halten vermochte und schon am Erliegen war, als General- 
leutnant Sunkel die 187. Division aus dem Elsaß heranführte, um dem über 
Petroseny vorgebrochenen Feind in letzter Stmrde den Weg nach Äötzing 
zu verlegen. 
Das war alles, was Arz v. Straußenburg am 15. September am Feinde 
stehen hatte, der ihn mit 12 Infanteriedivisionen zu 20 Bataillonen mrd 
8 Kavalleriebrigaden bedrängte. Aber hinter dieser dünnen Linie braute 
ein gewaltiges Wetter. Die überlasteten, schlechten ungarischen Bahnen 
dröhnten von hastenden Transporten. Während die Entente in Ost und 
West, am Jsonzo und am Wardar den Lämmer schwang und die Fronten 
der Mittelmächte unter dem Aufschlag ungeheuerer Eisenmassen erbebten, 
ballten Lindenburg und Ludendorff in Siebenbürgen eine Armee zum An- 
griffsfeldzug gegen Rumänien, zu dem Mackensen in der Dobrudscha bereits 
das Vorwort geschrieben hatte. So wurde eine glänzende Aushilfsoperation 
zur Einleitung einer hochfliegenden Offensive. 
Die Zeit drängte. Der Rumäne durfte keinen Schritt mehr weiter ge¬ 
langen, wenn der Schlag glücken sollte. Schon traten Grainiceanus Vor¬ 
huten aus Fogaras und aus den Schluchten des Geisterwaldes hervor, um 
in Arzens Mitte einzubrechen. Eulcers Rotenturmgruppe rückte schon 
drohend auf Äermannstadt. Da trafen im großen Marostal die ersten Staf- 
feln der Angriffsarmee ein. Drei deutsche Divisionen entstiegen den Wagen. 
Von allen Fronten rückten sie an. Das Alpenkorps kam von Verdun, die
	        
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