Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Der Vormarsch der Rumänen 
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daß seiner Bitte früher oder später entsprochen werde, vor Rasova und 
Cobadinu ein. Die Dobrudschafront fiel in Erstarrung, aber drohend lastete 
Mackensens Druck auf den feindlichen Linien. Er zwang dadurch den Feind, 
die modernen Trajanswälle mit starken Kräften besetzt zu halten, zog rumä¬ 
nische Reservedivisionen auf sich, die zum Anheil Rumäniens in den ent- 
scheidenden Schlachten jenseits der Transsylvanischen Alpen fehlen sollten, 
und sammelte die Glieder zu neuem Sprung. 
Die Schlachten in Siebenbürgen 
Der Vormarsch der Rumänen 
Als Mackensen am 15. September die Rumänen in der Dobrudscha 
auf Cobadinu warf, standen die rumänischen Angriffsarmeen siegesgewiß, 
von keinem starken Feind bedrängt, auf dem Boden Siebenbürgens. 
Es war den verbündeten Heeresleitungen trotz übermenschlicher An- 
strengungen noch nicht gelungen, dem Angreifer im Felde entgegenzutreten, 
denn sie litten damals im Westen, im Süden und im Osten große Not. Die 
Osteneicher sahen sich am 14. September auf der Karsthochfläche von Doberdo 
erneut angegriffen und mußten sich in der 9. Isonzoschlacht verzweifelt wehren, 
die Deutschen wurden an der Somme von frischen Kräften angefallen und 
abermals gezwungen, auf nackter Erde und in dumpfen Kellern dem Ver- 
nichtungsschießen ungezählter Batterien aller Kaliber standzuhalten. Der 
Granatensturm gipfelte wenige Tage später in den gewaltigsten Durch, 
bruchsversuch, der jemals die deutsche West, und Leidensfrom erschütterte. 
In Wolhynien und Galizien standen Deutsche und Österreicher in neuen 
schweren Abwehrschlachten, und auf denKarpathen drohte täglich neueKrisis. 
Auch in Mazedonien verdichteten sich die Gefahren. Da die Entente Macken- 
sens Einbruch in die Dobrudscha nach der Abwehr des bulgarischen Vor¬ 
stoßes auf Florina durch einen Angriff auf die bulgarische Hauptmacht bei 
Monastir zu entkräften suchte, war die deutsche Leeresleitung gezwungen, 
die wankende bulgarische Front durch Zuteilung deutscher Iägerbataillone 
und Errichtung eines deutschen Grupp-nkommandos zu kräftigen. General 
Otto v. Below eilte von der Düna an den Wardar und übernahm den Ober- 
befehl über die 11. Armee, in der Bulgaren und Deutsche Seite an Seite 
fochten, um die Plötzlich zu strategischer Bedrohung gewordenen Angriffe 
Sarrails abzuwehren. So war den Rumänen um diese Zeit ttotz ihrer 
Niederlagen in der Dobrudscha noch wenig Leids geschehen. Hielten sie vor 
Cobadinu stand und setzten sie ihren Feldzug in Siebenbürgen kräftig fort, 
so war Arz v. Straußenburg nicht in der Lage, sie zwischen Alt und Maros 
aufzuhalten, bis Entsatz zur Stelle war.
	        
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