Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Vierter Band. (4 ; 1921)

Vorwort 
Qi n dem Tage, da ich den vierten und letzten Band dieses Werkes aus 
der Land gebe, befällt mich noch einmal das Gefühl der Verant¬ 
wortung für die Kühnheit des Versuches, die Geschichte des Krieges aus 
dem Erleben heraus gestaltet und festgehalten zu haben. Es bedarf keiner 
Versicherung mehr, daß ich mir des damit verbundenen Wagnisses be¬ 
wußt gewesen bin. Ob es hingegen noch einmal der Bekräftigung bedarf, 
daß das Werk jedem fremden Einfluß entzogen war, weiß ich nicht. Ich 
muß mich damit bescheiden, die Gewißheit unabhängigen Denkens, Fühlens 
und Gestaltens in mir zu tragen. 
Ich habe den ersten Band im November 1914, kurz nach der Schlacht 
bei Vpern und unmittelbar vor dem Ausleuchten der deutschen Gegenoffen¬ 
sive im Weichselbogen, in Angriff genommen. Leute liegen diese Ereignisse 
sieben Jahre hinter uns und dazwischen Vorgänge von einer Größe des Ge¬ 
schehens, die jene ersten Feldzüge verbleichen lassen. Trotzdem halte ich an 
der damals vertretenen Auffassung fest und stehe nicht an zu erklären, daß 
ich heute noch, ja heute in höherem, gefestigterem Maße die in diesen Bänden 
gegebenen politischen und strategischen Anschauungen für richtig halte. Ge¬ 
wiß bleibt manches dunkel, wird die Öffnung bisher verschlossener Quellen 
Einzelheiten an den Tag bringen, die zur Verknüpfung der Tatsachen neues 
beitragen, aber das liegt in der Natur des Werkes und seiner Entstehung 
begründet. Als ich, äußeren Anregungen und einem inneren Zwang gehor¬ 
chend, daran ging, den größten Krieg aller Zeiten im Fluß der Bewegung 
zu schildern, ihn in die geschichtliche Entwicklung unserer Zeit einzuordnen 
und aus ihr zu begreifen und die Darstellung mit der Wärme zu erfüllen, 
die die Größe eines solchen Erlebnisses auslöst, hatte ich die Bedenken über¬ 
wunden, die sich aus diesen damals schon erkennbaren Amständen ergaben. 
And so bitte ich heute, angesichts der Vollendung des Werkes, mit Alrich 
von Lutten sagen zu dürfen: „Ich hab's gewagt mit Sinnen und trag' 
des noch kein' Reu'..." 
Der vierte Band folgt dem Gedankengang und der Darstellungsweise 
seiner Vorgänger und führt die Gliederung des Ganzen, entsprechend dem 
Grundplan, zu Ende. Er beginnt auf der Schwelle des Jahres 1916 und 
umfaßt die Feldzüge der Kriegsjahre 1916,1917 und 1918 und zurückgreifend 
den Feldzug in Italien vom 22.Mai 1915 bis zur Katastrophe. Der Band 
und das Werk schließen mit der Beendigung der Feindseligkeiten, die un¬
	        
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