Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Dritter Band. (3 ; 1919)

438 Der Balkanfeldzug vom 28. Juli 1914 bis 25. Jan. 1916 
und die Serben durch heftiges Feuer vom Eingreifen in den Kampf des 
XIII. Korps abhielt, während Zentrum und rechter Flügel gegen Krupanj 
anstürmten und die Löhen Stolica, Kostajnik und die gegen Krupanj abfallen¬ 
den Bergflanken in zweitägigen Kämpfen erstritten. Die Gebirgsbrigaden 
Goigingers, die den rechten Flügel des XV. Korps bildeten und die Ver¬ 
bindung mit dem noch am linken Drina-Afer stehenden XVI. Korps herstellten, 
brachen gegen das Azovnicatälchen vor, um Krupanjs Südflanke aufzureißen, 
und warfen den Verteidiger aus der Linie Jagodnja—Taminovik über 
den Talgrund nach Osten. 
Das XVI. Korps kämpfte nach der Rückkehr Wurms von der Romanja 
Planina wieder vollzählig an Potioreks rechtem Flügel. Es überschritt 
südlich der Azovnicamündung unter großen Schwierigkeiten die Drina, 
nahm die Löhen von Ljubovija und Rogacica und suchte am 7. November 
die Umfassung des linken Flügels der serbischen Lauptkräste durchzuführen. 
Die serbische Leeresleitung erkannte die Gefahren dieses allgemeinen 
Angriffs und handelte danach. Als sie am 7. November zur Einsicht kam, 
daß ihre Drinastellung erschüttert war und sich das Leer von Schabah bis 
Rogacica in bröckelnde Verteidigung gedrängt sah, beschloß sie, der doppel¬ 
seitigen Amfassung auf den Flanken entgegenzuwirken und die bedrohte Mitte 
zurückzunehmen. Sie verstärkte daher die Flügel und begann den Troß 
auf der Iadarlinie nach hinten abzuschieben, um im Zentrum Bewegungs¬ 
freiheit zu gewinnen und nicht nach innen gedrängt zu werden. 
Infolgedessen stieß Potioreks XVI. Korps bei Rogacica und Ljubovija 
auf hartnäckigen Widerstand und sah sich verhindert, schon am 7. November 
die Lohen des rechten Flußufers zu erklimmen. Es wurde Nacht, bis der 
Äbergang über die feuergepeitschte Drina vollzogen war. Inzwischen leitete 
Putnik in der Mitte den Rückzug ein. Er zog den Troß von Loznica 
und Krupanj ins Jadartal zurück, das sich am Nordosthang der Sokoloka 
Planina öffnet und die große Rückzugslinie der Drinaarmee bildete, und 
machte die Straßen nach Valjevo für die fechtenden Truppen frei. 
Potioreks Armeen bestürmten am 7. und 8. November die Gipfel¬ 
stellungen im Amkreis von Loznica, Krupanj, Ljubovija und Rogacica und 
brachten sie nach und nach zu Fall. Am längsten hielten sich die Serben auf 
dem Kostajnik, der Sanakhöhe, bei Zdrela, Stolice, Mramor, Dugo und 
Zapolje. Erst am 9. November wichen sie an den Straßen Loznica—Zavlaka, 
Krupanj—Zavlaka, Ljubovija—Pecka und Rogacica—Valjevo gegen das 
Jadartal. Sie beschränkten sich darauf, dem Feind auf den Savehügeln, 
an der Cer Planina und auf den Pässen der Sokoloka Planina blutigen 
Aufenthalt zu bereiten und sicherten dadurch den Rückzug des durchbrochenen 
Zentrums und des aus der Amklammerung schlüpfenden linken Flügels. 
Potiorek führte seine ganze Linie von Misar an der Save bis Rogacica 
an der Drina zur Verfolgung vor und sehte alles daran, den Gegner von
	        
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