Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Dritter Band. (3 ; 1919)

436 Der Balkanfeldzug vom 28. Juli 1914 bis 25. Jan. 1916 
Der Ausgang der Kämpfe auf der Romanja Planina gestattete Potiorek, 
auf den eroberten Löhen des rechtenDrina-Llfers stehen zu bleiben und sich zum 
Austrag der in Gräben und Geröllwehren erstarrten Schlacht bereitzumachen. 
Dieser Entschluß entsprang einem gewissen Zwang. 
Die Vertreibung der serbisch-montenegrinischen Streitkräfte vom linken 
Drina-Aser stellte zwar einen strategischen Erfolg dar und sicherte Potioreks 
offene Flanke, das Verharren der 5. und 6. Armee auf dem rechten Drina- 
Llfer war aber mit großen Opfern verbunden, die umsonst gebracht waren, 
wenn die Schlacht nicht erneuert und der Feldzug nicht in der Westssanke 
des Belgrader Berglandes zum Ziele geführt wurde. Da Osterreich- 
Angarns Lauptstreitkräfte im Oktober 1914 tapfer, aber erfolglos um die 
Wiedereroberung Lembergs rangen und die Russen sich in diesen Tagen 
drohend gegen Krakau wälzten, wäre es richtiger gewesen, die Balkanarmee 
in der Verteidigung zu verwenden und serbischen Einfällen auf dem linken 
Drina-Afer zu begegnen, aber der Sieg lockte und politische Erwägungen 
drängten zum Landein. 
Potiorek nahm den Angriffsfeldzug wieder auf und setzte alles auf einen 
Wurf, indem er am 27. Oktober aus den erstrittenen Ausfallstellungen 
hervorbrach und die serbischen Linien von Schabatz bis Rogacica angriff. 
Es war der Tag, da Lindenburg gezwungen wurde, nach schweren 
Schlachten von Warschau und Jwangorod auf die Warta zu weichen 
und die zweite Offensive des österreichisch-ungarischen Nordheeres an San 
und Weichsel zusammenbrach. 
Die Schlacht an der Drina (zweite Phase) 
Potiorek hielt an seinem ursprünglichen Angriffsplan fest und suchte 
die Serben noch einmal zu umfassen, nachdem er im Zentrum vor Krupanj 
ansehnliche Vorteile erkämpft hatte. 
Zuerst trat die 5. Armee zum Angriff an. Sie gewann in harten 
Kämpfen am linken Flügel zwischen Schabatz und Crnabara Raum. Am 
27. Oktober erstürmte das VIII. Korps die Dammstraße, die von Crnabara 
bis Ravnje zieht, und faßte aus der ersten Stufe des Macvaglacis Fuß. 
Am 30. Oktober überwand die 5. Armee unter erbitterten Gefechten die 
versumpfte Niederung und erreichte die Linie Badovincr—Gluski. 
General Stepanovic, der seit Zivkovics Abmarsch nach Krupanj in 
der Macva befehligte, ging vor Franks Angriff fechtend über die Wasser¬ 
läufe der Macvaniederung und Bahn und Straße Schabatz—Ljesnica auf 
die zweite höhere Geländestufe zurück. Er setzte sich auf den nördlichen Aus¬ 
läufern der Cer Planina, die die Macva gen Süden abschließt, fest und lehnte 
seinen rechten Flügel unterhalb Schabatz an die Save und die Lügellehnen
	        
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