Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Dritter Band. (3 ; 1919)

Die Kämpfe an der Strypa und am Styr 387 
digten, bis der Tag graute, die Artillerie eingriff und Verstärkungen die 
kleine Schar heraushieben. Es war ein Fechten und Würgen, das die 
ganze Front in Atem hielt und Deutsche und Österreicher vom 7. Juli 
bis zum 27. August in entsagungsvolle Abwehr bannte. 
Als die Bugarmee am 14. August bei Wlodawa über den Bug setzte 
und durch Sumpf und Bruch gegen die Straße Brest-Kobryn vordrang, 
um Brest-Litowsk von Kowel und Pinsk abzuschneiden, war die wolhynische 
Front zum erstenmal in Bewegung gekommen. Die Russen, die Lals über 
Kopf Verstärkungen an die Kapajowka senden mußten, schwächten sich 
dadurch bei Kowel so, daß Puhallo Raum gewann. Während Leydebreck 
auf Kowel ritt, die Flanken der nach Norden eilenden Entsatzkorps beun¬ 
ruhigte und ihre Nachhuten in die Poljesje trieb, sammelte Puhallo seine 
Divisionen zum Vorstoß auf Luzk. Gleichzeitig empfing er Verstärkungen, 
die eben noch auf Mackensens linkem Flügel gefochten hatten und nun in 
Puhallos Nordflanke aufmarschierten. Puhallos Aufmarsch war der Be¬ 
ginn des großen Angriffs, der am 27. August die ganze russische Südwest- 
front erfaßte, sich über die podolische Steppe gegen den Sereth wälzte, 
im Quellgebiet der Flüsse an den Felszacken von Podkamien und Zaloscze 
rüttelte und über Nacht in das wolhynische Festungsdreieck einbrach. 
Die Kämpfe an der Strypa und am Styr 
Bon Monastrzyska bis Kowel rollte der Feuerwirbel, mit dem die 
Verbündeten die Schlacht um den Besitz des wolhynischen Festungsdreiecks 
einleiteten. Als er die Lindernisse weggefegt und die feindlichen Batterien 
gebändigt hatte, stiegen die Armeen Pflanzer-Baltin, Bothmer, Boehm- 
Ermolli und Puhallo aus den Gräben. Die Armeen Pflanzer und 
Bothmer, die den rechten Leeresflügel bildeten, rückten Schulter an 
Schulter in östlicher Richtung gegen die Strypa vor, die Armeen Bothmer 
und Puhallo kämpften, nach Nordosten gewendet, um die Zugänge des 
Festungsdreiecks, das sie von zwei Seiten zu umfassen gedachten. Die Auf¬ 
gabe der rechten Flügelgruppe war also ein Deckungsmanöver, das die 
Flanke des Angriffsflügels sichern sollte. 
Pflanzer und Bothmer griffen wuchtig an. Pflanzers Kroaten und 
Kramer durchwateten den Koropiecbach und trieben den Feind auf Buczacz 
zurück. Die Südarmee griff zwischen Brzezany und Gologory an, warf 
die Russen auf Koniuchy und Pomorzany und wendete die eroberten Gräben 
gegen den Feind. Vergebens suchte dieser die eroberten Stellungen in der 
Nacht wieder zu erobern. Am Abend des 28. August wich er unter großen 
Verlusten auf die Strypa, wo er schon längst eine zweite Stellungslinie er¬ 
richtet hatte, und ließ den Verbündeten das westufrige Vorland.
	        
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