Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Dritter Band. (3 ; 1919)

Zwischen Llzsok- und Lupkowpaß 
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Morgengrauen eine Bresche in die Südkuppe, dann rang sich die Infanterie 
durch das Kreuzfeuer des Verteidigers zu der russischen Gipfelstellung empor. 
Das erste, das zweite Stockwerk sielen in die Land der Stürmer — und die 
Löschung auf Sieg ließ alle Verluste verschmerzen. Die Loffnung trog; 
auf der Löhe stieß der Angreifer auf die von Orawczyk herangeführten 
Reserven und wurde im Nahkampf zum Rückzug gezwungen. Blutend 
wichen die Deutschen aus den eroberten Gräben in ihre Linien. Der zweite 
Sturm auf den Zwinin war gescheitert. 
Linsingen überschlug die Lage und buchte einen halben Erfolg. 
Der allgemeine Angriff der Südarmee war vom 7. bis zum 22. März 
gegen den Menczul und den Czyrak fortgeschritten, hatte den Ostry nicht 
erreicht und war am Zwinin an die Stelle geheftet worden. Die Fortschritte 
waren gering, aber der Russe war in die Verteidigung gedrängt und hatte 
auf die Wiedereroberung des großen Beskidpasses und des Lysasattels ver¬ 
zichten müssen. Linsingen scheute seine Gegenangriffe nicht und war bereit, 
sie aus eigener Kraft, ja sogar unter Abgabe von Kräften an bedrohtere 
Stellen der Karpathenfront abzuschlagen. In der Tat erging bald darauf 
der Ruf an die Südarmee, den k. u. k. Armeen zu helfen, die am Lupkow- 
sattel und in der Duklasenke um die Früchte ihrer Gegenoffensive betrogen 
und von großer Übermacht schwer bedroht wurden. 
Zwischen Azsok- und Lupkowpaß 
Szurmays Kampf auf den Löhen und in den Quelltälern des San, des 
Stryj und der Lnyla gestaltete sich im März zu einem hartnäckigen Ringen 
um die Behauptung des Azsoker Passes und die Sicherung der rechten Flanke 
Boehm-Ermollis. Der rechte Flügel Szurmays fand bei Zelenie Lalt, 
wo die 3. Gardedivision Linsingens Flanke hütete. Gefährdeter waren 
Szurmays Zentrum und linker Flügel, die von Norden angegriffen und 
gegen die Nordrampe des Passes gedrückt wurden. Der Russe suchte Szur¬ 
mays linken Flügel dadurch von der Paßstraße abzudrängen. Da auch der 
rechte Flügel Szurmays angegriffen wurde und auf den Bergen am Ostufer 
des Stryj zwischen Zadzielsko—Zelenie und Wysoko in harten Kampf ver¬ 
wickelt wurde, sah sich Szurmay auf ermüdende Abwehr beschränkt. Die 
Russen rückten bei Jablonka gegen seinen linken Flügel vor, gewannen 
unter Nichtachtung blutiger Verluste gegen Tarnawa und Sokoliki Raum 
und suchten den Gegner ins Quelltal des San zu werfen. Szurmays Lon- 
veds machten dem Angreifer jeden Fußbreit streitig. In blutiger Ver¬ 
strickung von Abwehr und Gegenangriff wälzte sich der Kampf zwischen 
Gründen und Gipfeln hin und her. Am 14. März schritten die Russen, die 
inzwischen die Armee Boehm-Ermolli in Bedrängnis gebracht hatten, am 
Stegemanns Geschichte des Krieges HI 10
	        
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