Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Dritter Band. (3 ; 1919)

100 Der Feldzug im Westen vom 15. Febr. bis 5. April 1915 
neuen Gesichtspunkten angriffen. Dagegen führte der Stellungskrieg auf 
dem linken Ufer der Maas und am Ostsaum des Argonnenwaldes schon im 
Februar zu heftigen Kämpfen. 
Seit die Deutschen wieder in den Besitz der Nordargonnen gelangt 
waren und sich dem Biesmeabschnitt in blutigen Waldgefechten und zähem 
Grabenkampf genähert hatten, wurden die Franzosen nicht müde, neue Be¬ 
festigungen aufzuführen und die Linie Boureuilles—Le Four de Paris— 
Vienne la Bille zu verstärken, um die Verbindungslinie Verdun—Ver¬ 
mont—Ste. Menehould sicherzustellen. Sie hielten die Gerade Boureuilles— 
La Bolante und die in einer Schleife nach Norden ausspringenden Linien 
zwischen der Waldenge des Four de Paris und der Waldöffnung von Vienne 
la Bille verzweifelt fest, und erneuerten zu diesem Zwecke ihre Kräfte fort¬ 
gesetzt. Auf deutscher Seite lagen immer noch Preußen und Württemberger, 
das XVI. Korps und das neuzusammengestellte XIII. Korps, im Geisterwald 
gebunden, der im Februar 1915 von tauendem Schnee und grauem Nebel 
dampfte und von heftigen Stürmen geschüttelt wurde. General v. Mudra 
sah seine schwierige Aufgabe noch nicht gelöst. Er hatte zwar das Gehölz von 
Grurie und die Bolante erstritten und das Stellungsnetz im Meuriffongrund 
und auf dem Rücken von St.Lubert angeschnitten, aber dieses stark verteidigte 
Gewebe noch nicht zerrissen. Dichtgesponnen verwehrte es den Schwaben die 
Annäherung an den Biesmeabschnitt, während die Äöhe „Zum toten 
Mädchen" am Ostrand des Waldes Le Four de Paris in der rechten 
Flanke schützte. 
General Zoffre hatte inzwischen die Besatzung des Argonnenabschnitts 
neu geordnet. Zwischen dem Bagatelle-Pavillon und Vienne la Bille lag 
im Februar links vom V. Korps seit kurzem das XXXII. Korps in den 
Gräben. Es war von Vpern herangezogen worden, um das II. Korps ab¬ 
zulösen, das in den Winterkämpfen schwer gelitten hatte. Das XXXII. Korps 
sah sich bald in blutige Waldkämpfe verwickelt. 
- Pie Franzosen waren seit dem Angriff, der sie am 8. Januar vom 
Wafferriß der Courte Chaussee und der Bolante vertrieben hatte, in die 
Abwehr gefallen und hatten sich bemüht, ihre Verteidigungsanlagen im 
Amkreis von Le Four de Paris und die im Äalbkreis nach Norden vor¬ 
springende Stellung von La Äarazee auf dem Äöhenrücken zwischen Baga¬ 
telle und Servon zu einer durchlaufenden Stellung auszubauen. Die 40. Di¬ 
vision des XXXII. Korps faßte als rechte Flügelgruppe in den Werken 
Labordäre, Central, Martin und Cimetiere Fuß und besetzte vor diesen 
sturmfreien Redouten einen Äauptgraben und zwei Vorgräben, die sich als 
Außenstellung in einer großen Schleife über den Lubertrücken zogen. Gegen 
diese Stellung richtete sich im Februar 1915 der deutsche Angriff. 
Die 27. Division trat am 29. Januar zum Sturm auf die Schleife an, 
um sie aufzureißen und die 40. Division aus dem Lügelwald auf La Larazee
	        
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