Volltext: Alpenkrieg

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Die „stille Front“. 
a mehrstündiges Trommelfeuer von Granaten und 
chweren Minen ist über dem Abschnitt gelegen, Qualm— 
wvolken umziehen die Felsenleiber, dröhnend bricht sich 
der grauenhaft verstärkte Widerhall der letzten Schüsse 
an den hohen Schroffenwänden ... 
Bei Freund und Feind werden die Verwundeten betreut 
and abgeschoben, die Toten begraben und unter dem Schutze der 
Nacht wird an den zertrümmerten Stellungen mit dem Aufgebote 
aller nur irgendwie verfügbaren Hände gearbeitet. Durch die 
Schießscharten lauern die Gewehre und sprechen beim winzigsten 
Ziele, bei jedem verdächtigen Geräusch. Kleine Minenwerfer und 
Maschinengewehre poltern zeitweise überfallsartig los, Schein— 
werfer und Leuchtraketen erhellen den oft nur schmalen Gelände— 
streifen zwischen den eigenen und den italienischen Schützengräben. 
Und doch! Trotzdem sich der welsche Feind hinter Stacheldraht, 
Fels und Beton verschanzt hat und nur, von der Führerpeitsche 
gngetrieben, manchmal stürmend hervorbricht — unsere Patrouillen 
spüren ihn jederzeit in seinem Bau auf, sie spähen ihn aus, fallen 
ihn an mit Dolchen und Handgranaten, entreißen ihm Gefangene 
und Beute. 
Ist dies wirklich die „stille Front“? IJ 
Still nennt man sie bisweilen, die Kärntner Front, die sich 
bis ins Küstenland hinein erstreckt, das Ursprungsgebiet der wilden 
Soca, Rudolf Baumbachs poesieumflossenes Bergsagenland, um⸗ 
faßt und an den Grenzen Tirols Schulter an Schulter mit, An— 
dreas Hofers heldenhaften Nachkommen wider den Erbfeind streitet. 
Still? In der wirklichen Bedeutung des Wortes mit nichten! 
Wohl aber still, wenn man den Sinn mit „unverrückbar“ faßt. 
Auf den rauhen Höhen des feindewehrenden Grenzwalles 
der Berge stemmen jahraus jahrein Männer ihr warmblütiges 
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