Volltext: Alpenkrieg

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Vater Schachner. 
hevenhüller⸗Infanterie. Ein brausender Schlachtensang, 
ein hohes Lied deutscher Treue und selbstaufopfernder 
Hingabe, siegjauchzendes Stürmen und blutigwehes 
Ausharren — all das liegt in dem Worte: Kheven⸗ 
hüller-Infanterie. 
Sehnig und frisch wie die Bäume in den tannendunklen 
Wäldern der Heimat, von heiterer Klarheit wie ihre firngeborenen 
Quellbäche, so sind die „Siebner“. Und in ihrem Tun voll stiller 
Selbstverständlichkeit. 
Der Peter Schachner war auch ein solcher. 
Wiährend der aktiven Dienstzeit hatte es der ruhige, be— 
dächtige Bursche nur bis zu einem Titularstern gebracht. 
And als die ersten großen Wogen des Riesenkrieges bereits 
abgeebbt waren, sah sich der Reserve-Gefreite Schachner bei 
seinem Regimente in Ostgalizien. Es hieß oft fest darauflos— 
marschieren, Gefechte und Stellungskämpfe lösten sich ab und der 
Schachner tat überall brav und ruhig mit. Den „Vater Schachner“ 
hießen ihn bald seine jungen Kameraden ob der Gesetztheit seines 
stillen Wesens. Er rauchte gemächlich seine kurze Stummelpfeife, 
schrieb manchmal mit klobigen Fingern seinem jungen Weibe, das 
er mit drei kleinen Kindern in dem an der kärntnerisch-⸗italienischen 
Grenze gelegenen Heimatsdörfl zurückgelassen hatte, und legte 
überall willig die Hand an, ob's nun galt Stellungen auszubauen 
oder ein paar Russen abzufangen. 
Da war einmal eine böse Geschichte am Onjestr. 
Wir hatten die Feinde in harter, blutiger Kriegsarbeit vor 
uns hergejagt und eine russische Abermacht suchte uns nun am 
Onjestr zu ersäufen. Es ist ein kriegslustiger, erfinderischer Gegner. 
Etliche mächtige Flöße, mit entsprechendem Sprengmaterial 
versehen, sandten die Russen uns über den hochgeschwollenen 
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