Volltext: Alpenkrieg

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Minen und Granaten. 
rei reckt sich an reichescheidender Grenze ein Kofel mit 
Kuppen und Begleitkämmen auf. Links ein paßartiger 
Einschnitt, rechter Hand ein niedriger Berghöcker. 
JaAuf der Hauptkuppe hat sich der Welsche mit der 
hm angeborenen Kunst des Erdarbeiters einbetoniert, von der 
anderen Kuppe aus haben wir den abwärts laufenden Grat be—⸗ 
festigt, aus dem Innern des Felsens hervor und durch massige 
Aufbauten aus Stein. Starke Feldwachen wurden von beiden 
Teilen einander entgegengetrieben, unter Latschen halbversteckte 
Sandsackstellungen, kleine Festungswerke aus Schanzkörben, Well⸗ 
hlechen und Schutzschilden. 
Herb und voll Trauer über den Menschenkrieg ist hier das 
Antlitz der Bergwelt. Ausgedehnte Schneelager von vier bis fünf 
Meter Dicke fuͤllen zwar noch im Juni die Mulden, sonst aber 
herrscht der Stein vor; bleicher oder dunkler Fels und graues 
Geröll. Rostrote Stacheldrähte über wetterverwaschenen Holz⸗ 
pflöcken sind ineinandergewirrt, abenteuerlich aufgetürmt und haben 
sich querüber in sich selbst verstrickt. Die Schneemassen des halb— 
jährigen Winters und schwere Geschoßeinschläge haben aus 
ursprünglich regelmäßigen Hindernisreihen dies Wirrsal geschaffen. 
Wie enterbt ragen die paar Bäume aus dem Gebiete der 
Minen und Granaten empor. Spät und scheu haben sie ihr 
grünes Sommerkleid angezogen, fröstelnd ob der vielen Narben, 
die ihnen welsches Blei und französisches Kupfer zugefügt. Gold- 
leuchtendes Petergstamm versucht aus Runsen heraus den Berg⸗ 
frühling anzudeuten, der Almrausch läßt aus blutgedüngtem 
Boden einige blutrote Blüten aufglühen und nur die zierliche 
Zwergalpenrose schockt sich zu lilafarbigen Polstern zusammen. 
Alles Grün und Blumenbunt duckt sich jedoch zaghaft neben 
den erdrückenden Wüsteneien ... Felsgestein und rostige, kraus⸗ 
verschlungene Drahtknäuel. 
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