Volltext: Alpenkrieg

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Zwischen Winter und Sommer. 
ihrend im Tale der Frühling schon sein blaues Band 
Jattern läßt, schimmern die vergletscherten Kämme 
und schneeumhüllten Flanken der karnisch⸗julischen 
„Grenzberge, auf denen die Verteidiger der Heimat 
mit dem Welschen und den ingrimmig wetternden Naturgewalten 
in verbissenem Kampfe ringen, noch vor firnweißer Pracht. 
Stärker wird die Kraft der Sonne, langsam schmilzt die dicke, 
weiße Winterrinde der Gebirge. Das sind die Tage des Äber— 
ganges, die neue Mühen, neue Aufgaben, neue Gefahren den 
Kämpfern bringen. Denn während bisher die Stellungen unter 
der ungeheuren, gleichförmigen Schneemasse verborgen waren und 
Schneetunnele als Verhindungsgänge vor der Sicht des Feindes 
schützten, frißt nun Tag für Tag die Wärme ein Stück der weißen 
Mauer weg, Schneegalerien und Postenstände stürzen ein und 
glucksend rieseln, rauschen kleine Gießbäche durch die Laufgräben 
talwärts. 
Jetzt heißt es fest zusammengreifen, aus Schnee, Schotter— 
körben und Schutzschilden immer frische Stellungen aufbauen und 
an den unterm Schnee vergrabenen, teilweise zusammengebrochenen 
Felsdeckungen arbeiten, damit der Mann am Postenstand jeder— 
zeit möglichst gedeckt ist. 
Denn der Krieg ruht hier nie und nimmer. 
In leidenschaftlichem Haß haben sich die beiderseitigen Linien 
und Feldwachen an manchen Stellen bis auf hundert, bis auf 
dreißig Schritte herangeschoben, so daß die Handgranate dem 
Gegner zusetzen kann, schwere Artillerie und viele Minenwerfer 
großen Kalibers nützen hüben und drüben die sonnendurchflirrten 
Tage zu verderbenbringender Tätigkeit. 
Scharfe Augen spähen an den Schießscharten jede Sekunde 
nach dem winzigsten Ziele aus, schwere Minen fallen mit breit— 
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