Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Zweiter Band. (2, 1917)

Die Flügelunternehmungen der Russen 
uf den Schlachtfewern Polens und Galiziens war am 17. Dezember 
'VV 1914 der Kampf nicht erloschen. Die Armeen des Großfürsten 
waren fechtend zwei Tagesmärsche nach Osten gewichen, hatten am rechten 
Flügel die Bzurabrücken, in der Mitte die Pilica- und Nidabrücken 
und am linken Flügel die Übergänge des Dunajee abgeworfen und sich zur 
Verteidigung gestellt. Die Verfolger erkannten bald, daß der Gegner 
nicht gesonnen war, den Rückzug auf die Weichsel und den San fortzusetzen. 
Er wollte im Vertrauen auf seine Masse in tiefgegrabener Verteidigung 
standhalten. Der Großfürst fühlte sich dazu stark genug. Er mußte darauf 
achten, daß das Leer nicht in überstürzten Rückzug gerissen wurde und im 
Weichselbogen durcheinander geriet, und wich daher nur Schritt für Schritt. 
Nikolais Nachhuten gingen schon am 17. Dezember zu Gegenstößen über. 
Der Großfürst suchte dadurch Zeit zu gewinnen, um die Lauptarmeen im 
Weichselbogen neu zu ordnen und sich in weitläufigen Verteidigungsstellungen 
an der Bzura, der Rawka und der Nida einzurichten. Hieraus entwickelten 
sich eine Reihe von Zusammenstößen, die an den Flügeln als beweglicke 
Gefechte, in der Mitte als Stellungskämpfe geführt wurden. Sie erschienen 
als Nachklänge der großen Schlachtenfolge von Lodz und Limanowa, leiteten 
aber zugleich eine neue Phase des russischen Feldzuges ein. 
Die Kämpfe zwischen Njemen und Weichsel 
(Masurische Seen, Prasznysz, Dobrzyn, Ciechanow) 
Am äußersten Nordflügel blieben die Gefechte auf örtliche Zusammen¬ 
stöße zugeschnitten. Dort hielten die schwachen Kräfte des Generals v. Below 
immer noch die Seenstellung im preußischen Masuren inne. Griffen die 
Russen an, so fanden sie unerschütterlichen Widerstand, fielen sie in die Ver¬ 
teidigung zurück, so stießen die Truppen Belows gegen die russische Übermacht 
vor,um sie tunlichst zu binden. Below teilte sich in diese Aufgabe mit Zastrow, 
der zwischen Plock und Mlawa stand, und nun der Verstärkung bedurfte, 
da der Rückzug der großen Armee hinter die Bzura die Nordflanke des Rau¬ 
mes Warschau—Nowogeorgiewsk im weiteren Ausmaß zugänglich machte. 
In den Tagen, da in Westpolen die großen Entscheidungen fielen, mußten 
Zastrow und Below die linke Flanke der deutschen Angriffsarmee decken. 
An den Paprodtker Bergen und am Brückenkopf von Darkehmen, wo 
Belows Landwehr- und Landsturmsoldaten festgewurzelt standen, brachen
	        
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