Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Zweiter Band. (2, 1917)

Die Schlacht bei Stary-Sambor und Chyrow (erste Phase) 215 
dieser Batterien nachließ, denn im Blozewkagrund, im Strwiaztal und auf 
en Lalden zwischen Koniow und Chyrow rang das VII. Korps trotz der 
von allen Seiten herbeieilenden Anterstützungen mit schwindender Kraft. 
Die 17. Division, zwei Regimenter des XII. Korps und die 12. Infanterie- 
brigade waren in die Schlacht geworfen worden und hatten die äußerste Not 
gestillt, aber die Lage noch nicht entfernt hergestellt. Iwanow hatte drei 
Korps zur Durchbrechung der 2. Armee geballt und war im Begriff, die 
Linie Blozew—Stochynie zu durchstoßen. 
Als das Abenddunkel die Führung des Kampfes zu beeinträchtigen be¬ 
gann, waren die Russen am San und Dnjestr auf der ganzen Linie im Vorteil. 
Sie standen bei Stary-Sambor unerschüttert, waren noch im Besitz der 
Lysa Gora, hatten zwischen Blozewka und Strwiaz die Entscheidung auf 
das günstigste eingeleitet, trotzten auf der Magiers noch jedem Angriff, 
und hatten den Ab er gang der Armee Josef Ferdinands über den San zum 
Scheitern gebracht. 
Am 16. Oktober setzten die Russen in aller Frühe ihre Angriffe auf 
das VII. Korps und die ihm zugeteilten Kräfte fort, warfen den linken Flügel 
über Blozew zurück und drangen gegen Slochynie vor, wo sie erst der Feuer- 
wirbel zum Stehen brachte, der von Polana-Berczow, südlich Chyrow, 
her in ihre linke Flanke schlug. Am 8 Ahr war der Druck der russischen An¬ 
griffsfront so stark, daß der Stoß im Strwiaztal auf Grodowice durchdrang 
und Chyrow zu erreichen drohte. 
Da machte sich im entscheidenden Augenblick die Äilfe Boroevics geltend. 
Der Führer der 3. Armee brachte dem VII.Korps die beste Äilfe, indem er 
entschlossen zum Angriff auf die linke Nordflanke der russischen Angriffs¬ 
armee überging. Er hatte das III. Korps unter General Colerus von Nizan- 
kowice nach Komarowice-Nowe Miasto herangezogen, eine Division als 
Armeereserve bereitgestellt und der Landwehr die Verteidigung des Ab¬ 
schnittes nördlich der Magiern überlassen. Colerus setzte die 11. Brigade 
der 6. Division links neben der 12. Brigade ein, die sich schon seit dem 
Sonnenuntergang des 15. Oktobers bei Blozew schlug, und wies die 28. Di¬ 
vision, die sich noch im Anmarsch befand, an den rechten Flügel, wo sie bei 
Wolcza-Dolna eingreifen und gegen die Nordwestflanke der Wegrzeliska 
vorgehen sollte. Dadurch wurde der russische Vorstoß auf Chyrow in der 
rechten Flanke bedroht. Die Frage war, ob Colerus noch zurechtkam. Am 
ihm Bewegungsfreiheit zu sichern, griff die Landwehr im Raume nördlich 
der Blozewka bei Sanoczany und den Äöhen von Czyszki an. Der Tag ver¬ 
ging im erbitterten Ringen. Von Grodowice bis Sanoczany wurde die 
Schlacht zur engsten Verstrickung der Kräfte. Der Sieg blieb in der Schwebe. 
Es gelang den Russen nicht, den Durchbruch zu erzwingen, den Österreichern 
nicht, den Angriff wieder an sich zu reißen und gegen die Wegrzeliska und 
Czyszki vorzudringen. Colerus war aber am linken Flügel noch rechtzeitig
	        
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