Volltext: I. Teil: Heimatbuch. Landschafts- u. Kulturbilder Oberösterreichs. [21. Heft] (21. Heft / 1925)

Von Reichtum und Wohlhabenheit der Bürger er 
zählt aber immer nach die Anlage der Stadt. Ihr großer 
Hanptplatz wird durch den Schloßberg vom Inn ab- 
geldrängt und steigt vom Wafsertor in beträchtlicher Stei 
gung zur Höhe des oberen Platzes an. Eingeschaltet in 
den Verlauf der Hauptstraße vereinigt sich fast das ganze 
Leben und Treiben der Stadt in dem Raum! zwischen 
Passauer-, Wasser- und Linzertor. 
Die Pfarrkirche steht etwas abseits nahe der Stadt 
mauer und die Vorstadt Eichbüchel, die gegen die Jnn- 
brücke zu liegt, wurde wahrscheinlich erst von Ludwig 
dem Gebarteten in den mächtigen Festungsgürtel einbe- 
zogien. Da sich dieser nicht nur am Inn, sondern auch 
an der Pramseite auf weite Strecken hin erhalten hat, 
bietet Schärding auch lh!eute noch ungeteilt malerische 
Stadtbilder. Vor allem finden wir großen Gefallen an 
den drei Stadttoren, von denen wohl das Wafsertor mit 
feindn mächtigen Wölbungen und der reichen Formen 
entwicklung keinen ebenbürtigen Gefährten im Lande ob 
der Enns hat. Wenn auch dem Platze die Mannigfaltig 
keit an Giebelbildungen fehlt, die wir etwa in Brau- 
Nfiu bewundern, so geben ihm' doch die in welligem 
Gewoge auf- und absteigenden Biedermeiergiebel ein recht 
behagliches Aussehen. 
f Landschaftlich besonders schön ist aber die Ausschau 
von der Höhe der alten Burg. Wenn wir da an einem 
fchönien Sommerabend hoch überm Inn stehen, über 
schauten wir weite Strecken unserer altbairischen Heimat. 
Nachl Süden schweift der Blick über die fruchtbaren leicht- 
welligen Ebenen und weiten Auflachen des Alpenvor 
landes bis zu den fernen Bergen der Kalkalpen; im 
Norden taucht unmittelbar vor uns' der Steilabsäll des 
böhmischen Massivs auf, durch' das sich der Inn müh 
sam seinen Weg bahnt. Dort, wo er in die Enge ein 
tritt, steht das alte Kloster Vornbach, die Stammburg 
der Grafen, die Schärdings Entwicklung in städtische 
Bahnen lenkten. 
Ried. 
Der Markt Ried wurde erst im Jahre 1857 zur 
Stadt erhoben. Nur diese junge Rangerhöhung rechtfer 
tigt es, den Ort hier im Nahten der Städte Ober- 
österreichs kurz zu besprechen und diese Schilderung im 
Anschlüsse an die altbayrischen Wittelsbacherstädte zu 
bringen.
	        
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